Lange Odyssee beendet

von Redaktion

Musa Aziz neuer Wirt im Rotter Sportverein – Sieben Monate Leerstand

Rott – Das Blättern in der Speisenkarte ist noch etwas unentschlossen: Burger, Pizza, Nudeln. „Was genau nimmt man da jetzt?“, fragt Hans Lanzinger, Vorsitzender des Rotter Sportvereins. Verständlich, der neue Pächter Musa Aziz ist erst seit Mitte Dezember im Rotter Vereinsheim tätig. Nach sieben langen Monaten ist nun endlich wieder Leben in das Haus eingekehrt.

Langwierige Reise nach dem Schock-Aus

Für den Vorstand des ASV war die Suche eine langwierige Odyssee. „Im März musste der letzte Pächter von einem Moment auf den anderen aufhören“, erzählt Lanzinger. Unter anderem ging es um abgelaufene Zulassungen, die den damaligen Wirt zu einer Aufgabe des Restaurants zwangen. Für den Sportverein ein kleiner Schock. „Man merkt so etwas sehr schnell“, stellt Zweiter Vorsitzender Peter Metzke fest. „Dem Verein fehlte einfach die Begegnungsstätte.“

Mehr schlecht als Recht versuchte der Verein, sich mit ehrenamtlichem Engagement zu behelfen. Aus Fußballtrainern wurden bei Turnieren Pizzabäcker und Getränkeverkäufer. „Aber so etwas kann man den Trainern auf Dauer nicht abverlangen“, meint Metzke. Denn der zeitliche Aufwand für ehrenamtlich Aktive sei ohnehin sehr groß. „Wenn sie zusätzlich noch Wirt spielen müssen, das geht nicht“, sagt Metzke. „Es war wirklich ein Haufen Arbeit“

Viel sei deshalb in den vergangenen Monaten auf der Strecke geblieben. In den Mannschaften, aber auch im Verein im Allgemeinen. „Wir haben eigentlich Umbaupläne und wollen den Platz hier erweitern, aber dafür hatten wir in den vergangenen Monaten keine Zeit“, sagt Lanzinger. Die ganze Arbeit des Vorstands habe sich darauf konzentriert, endlich einen neuen Pächter zu finden. Denn in Zeiten von Wirtshaussterben und Personalmangel einen neuen Betreiber für das Vereinsheim zu finden: gar nicht so leicht. „Wir hatten viele, viele Absagen“, sagt Lanzinger. Immer wieder hätten zwar Wirte Interesse bekundet, aber immer wieder habe es aus dem einen oder anderen Grund nicht geklappt. „Einen hatten wir, der hier ein richtiges Restaurant eröffnen wollte“, erzählt Lanzinger. „Dem mussten wir dann absagen. Denn es soll immer noch ein Vereinsheim bleiben. Es muss in Ordnung sein, wenn sich hier Mannschaften nach einem gewonnenen Spiel zusammensetzen und lautstark feiern.“ Andere Interessenten hätten zwar grünes Licht von der Vorstandschaft bekommen, jedoch kein Personal gefunden oder aufgrund der kleinen Küche abgesagt. Einmal sei sogar schon ein Pachtvertrag unterschrieben worden, doch zu einer Eröffnung sei es nie gekommen. Viermal sei außerdem das Gesundheitsamt gekommen. „Wir mussten einiges umbauen, um es auch den Behörden recht zu machen“, sagt Lanzinger. Dafür habe der Verein „eine massive Menge Geld“ in die Hand nehmen müssen, um die 20000 Euro. Umso erleichterter zeigt sich nun die Vorstandschaft, dass „wieder Leben“ im Vereinsheim eingekehrt sei.

Mit Musa Aziz
„passt alles“

Mit dem neuen Pächter Musa Aziz habe alles gepasst. Hier sei ein Vereinsheim entstanden, wie es sich der Vorstand vorgestellt habe. Im Dezember hätten schon die ersten Weihnachtsfeiern stattgefunden und alles sei für gut gefunden worden. „Es brennt wieder Licht“, stellt Metzke fest. „Allein das zu sehen, ist wirklich schön.“

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