Bad Endorf – Kaum eine Angelegenheit hat die Endorfer Bürger in den vergangenen Jahren mehr beschäftigt: der Verkehr. Jahr ein, Jahr aus habe das Thema die Bürgerversammlungen dominiert, sagt Bürgermeister Alois Loferer. „Heuer war es etwas weniger, da das Hochwasser sehr im Fokus stand.“ Dennoch geriet das Anliegen nicht in Vergessenheit. Ein der Gemeinde sehr wichtiger Aspekt rund um die Verkehrsfrage im Ortskern sei die Schulwegsicherheit. Denn daran wird gerade gearbeitet.
Freiwillige
sind gefragt
Neben der Umgestaltung der Kreuzung Wasserburger Straße/Landinger Straße/Kreuzstraße will die Marktgemeinde Schulweghelfer einsetzen. „Dieses Vorhaben ist uns sehr wichtig und wir hoffen sehr, dass sich jemand für diese Aufgabe findet“, erläutert Loferer. Denn der Einsatz ist freiwillig und erfordert viel Engagement – das gesamte Schuljahr über morgens etwa eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn.
Die Schulweghelfer sollen vor allem am geplanten Kreisverkehr am Kirchplatz zum Einsatz kommen. „Der Bau des Kreisverkehrs ist für das kommende Jahr 2025 angesetzt“, so Loferer. Dort befinde sich der Hauptknotenpunkt im Ortskern. Zusätzlich möchte die Verwaltung auch an der Bahnhofstraße nahe der Grundschule weitere Helfer platzieren, bis das Schulzentrum an der Hans-Kögl-Straße voraussichtlich 2028/2029 fertiggestellt wird.
Um alle Verkehrsschwerpunkte – und auch eventuelle krankheitsbedingte oder andere Ausfälle abzudecken – werden rund sechs bis acht Freiwillige gesucht, erklärt Geschäftsleiter Martin Mühlnickel. Die Gemeinde hoffe daher auf die Mithilfe von Eltern, die in den Morgenstunden Zeit haben, sich dafür zu engagieren. Denn sie seien ebenfalls an die Ferienzeiten ihrer Kinder gebunden und so in den meisten Fällen verfügbar.
Um Schulweghelfer zu werden, müsse ein zwölfstündiger Crashkurs in Sachen Straßenverkehrsordnung (StVO) bei der Polizei Prien absolviert werden, erklärt Wolfgang Schlemer. Er ist bei der Polizeiinspektion Prien zuständig für Verkehrsangelegenheiten und arbeitet mit der Marktgemeinde Bad Endorf zusammen.
Die Gemeinden oder gegebenenfalls auch die Schulen stellen die Freiwilligen, und die Polizei bildet diese dann aus, so der Beamte. „Die Helfer werden von uns in die StVO eingewiesen, geschult, wie man sich verhalten muss. Alles unter Berücksichtigung der Gegebenheiten vor Ort.“ Mit der Kenntnis des örtlichen Verkehrs und dem Wissen um die Regeln seien sie dann bestens gerüstet für die Aufgabe.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Sicherheit auf dem Schulweg sei die Neuorganisation der Kreuzung Wasserburger Straße/Landinger Straße/Kreuzstraße sowie der Neubau eines Gehwegs zur Hans-Kögl-Straße in Richtung Schulzentrum. „In Zukunft sollen dort Grund- und Mittelschule sowie ein Hort zu einem zusammenhängenden Komplex entstehen“, erläutert Bürgermeister Loferer. Dafür soll eine sichere Gehwegführung von der Kreuzstraße ausgehend über die bestehende Ampel an der Wasserburger Straße hin zur Hans-Kögl-Straße entstehen. Die Fußgänger sollen dann über die Gleise durch den Spielplatz am Brünnsteinweg gehen können, die Landinger Straße mittels eines Zebrastreifens passieren, und parallel zu den Schienen laufen.
Weniger
Elterntaxis
Zudem sei schon jetzt der Verkehr reguliert worden. „Die Elterntaxis dürfen nur noch bis zur Turnhalle fahren und nicht mehr bis zur Wendeschleife vor der Schule“, sagt Loferer. Dafür hätte sich unter anderem eine Elterninitiative stark gemacht. Zudem gelte seit einigen Wochen Tempo 20 in der Hans-Kögl-Straße: „Unter anderem wegen des Baustellenverkehrs. Allerdings wollen wir diese Regelung auch nach Abschluss der Bauarbeiten beibehalten.“
In Arbeit sei auch ein Schulwegplan. „Dieser soll eine Hilfestellung für die Eltern sein“, erklärt Loferer. Ein solcher Plan zeigt verschiedene Wege zur Schule und skizziert mögliche Gefahrenstellen, zum Beispiel unübersichtliche Kreuzungen oder schmale Gehwege. Anhand dieses Leitfadens können Eltern den Schulweg mit ihren Kindern einüben.