Nußdorfer Ortsschild geklaut

von Redaktion

Die Polizei kennt das Problem, die Gemeinde nervt es und der Landkreis sucht Ersatz. Unbekannte Täter haben das nördliche Ortsschild von Nußdorf gestohlen. Ein Phänomen, das für die Brannenburger Polizisten keine Überraschung mehr ist. Und sie hat bereits einen Verdacht, wo sich das Schild befindet.

Nußdorfer – „Wahrscheinlich in irgendeinem Partykeller“, meint Sebastian Thurnhuber. Der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Brannenburg kennt die „Späße”, die sich manche in einer Nacht-und-Nebel-Aktion erlauben, um zum Beispiel die Wand im eigenen WG-Zimmer zu verschönern.

Tatzeit rund
um Silvester

„Ab und an kommt das bei uns schon mal vor”, sagt Thurnhuber. In diesem Fall nutzten die Diebe den Zeitraum rund um die Silvesternacht. Zwischen 30. Dezember und 2. Januar schraubten sie das Schild ab und nahmen es mit. Erst dann wurde der Vorfall bei der Polizei gemeldet. „Wenn man nun von Neubeuern aus über die Hauptstraße nach Nußdorf kommt, ist der Ortseingang nicht mehr deutlich zu erkennen“, sagt Ludwig Guggenberger, Geschäftsleiter des Nußdorfer Bauamts.

Er kann sich für die Gemeinde jedoch nicht selbst auf die Suche nach Ersatz machen. Da das Schild an einer Staatsstraße steht, liegt es nun am Landkreis, das Schild im Wert von 150 Euro zu ersetzen. „Wir haben das dem Landratsamt schon gemeldet“, sagt Guggenberger. Doch noch befindet sich das neue Schild nicht an seinem Platz. Das dauert laut Polizei in der Regel ein bis zwei Wochen.

Ganz so lustig, wie es klingt, sei der Scherz allerdings nicht, wie Gemeinde und Polizei betonen. Schließlich gelte das gelbe Schild auch als Markierung im Straßenverkehr, um die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometer pro Stunde anzuzeigen. „Auch wenn der Ortsrand erkennbar bleibt, kann das natürlich die Sicherheit gefährden“, meint Thurnhuber. Wer sich zudem im Bereich des Schildes darauf berufen sollte, keinen Hinweis auf den Ortseingang gesehen zu haben, kann kein Bußgeld wegen zu hoher Geschwindigkeit erhalten.

Nach den Erfahrungen der Polizei gibt es durchaus besondere Tage, an denen Ortsschilder abhanden kommen. „Silvester oder Halloween sind da sehr beliebt“, erklärt Thurnhuber. So ist auch kurz vor Weihnachten das Ortsschild in Grainbach am Samerberg verschwunden. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei, bislang aber ohne Erfolg.

Aber nicht nur spezielle Nächte, auch ausgefallene Ortsnamen erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Laut Polizei wird beispielsweise das Schild von Tuntenhausen immer wieder gerne mal „mitgenommen”. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Tuntenhausen die Schilder sogar mit speziellen Schrauben montiert, die nicht so leicht zu lösen sind. Auch der Vorrat an Schildern sei dort größer als beispielsweise in Nußdorf. „Hier kommt das alles in allem relativ selten vor”, sagt Thurnhuber.  

Polizei sucht und bittet um Hilfe

Da die Chancen auf Aufklärung ohne konkrete Hinweise in der Regel gering seien, bittet die Polizei, sich unter der Telefonnummer 08034/90680 zu melden, falls jemand rund um Silvester etwas beobachtet hat. Ansonsten müssen die Beamten teilweise auch auf den Zufall hoffen, wie Thurnhuber erklärt. „Bei manchen Kellerdurchsuchungen tauchen die Schilder unverhofft immer mal wieder auf.“

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