Brannenburg – Hinter Julius Fischer liegt ein turbulentes Jahr. Im Frühjahr 2023 übernahm er das Müllner Stüberl in Brannenburg und erfüllte sich damit einen Lebenstraum. Denn der gelernte Bauzeichner plante schon länger, sich mit seiner Leidenschaft, dem Kochen, selbstständig zu machen. Mit der Übernahme des Müllner Stüberls wagte er diesen Schritt und erweckte damit die beliebte Gaststätte für rund sieben Monate wieder zum Leben.
Eine Menge
Arbeit
„Das war eine riesige Menge an Arbeit”, sagt Fischer rückblickend. Jeden einzelnen Tag habe er zusammen mit seiner Freundin Julia Wenning und seinem Team mit vollem Einsatz gearbeitet – und das mit Erfolg. „Es lief hervorragend“, meint Fischer. Die Nachfrage im Ort sei so groß gewesen, dass man teilweise ohne Reservierung gar keinen Platz bekam. „Die Lage war bombastisch und wir waren auch personell gut aufgestellt“, berichtet der Pächter.
Umso mehr schmerzt es den Wirt, dass nun nach sieben Monaten wieder Schluss ist. „Ich bin unendlich traurig“, sagt Fischer. Im Gegensatz zu den üblichen Problemen in der Gastronomie – notwendige Renovierungen, zu hohe Kosten oder Personalmangel – ist der Grund für das Ende des Pachtverhältnisses in diesem Fall aber „rein privater Natur”. Anfang Januar teilte der Wirt des Stüberls seinen Gästen deshalb mit, dass die Türen zumindest unter seiner Führung geschlossen bleiben müssen.
Die Reaktionen seiner Gäste auf die Neuigkeit machen es Fischer nicht leichter. „Ich habe viele Nachrichten bekommen. Viele fanden es schade, haben mir aber auch für die Zukunft viel Glück gewünscht”, sagt der gelernte Bauzeichner.
„Wie traurig, wir waren im Urlaub immer dort essen”, oder „Unfassbar, so kurz nach der Eröffnung schon wieder zu”, ist in den sozialen Medien als Reaktion zu lesen.
Hoffnung auf
neue Führung
Wie es jetzt mit dem Müllner Stüberl weitergeht, vermag Fischer nicht zu sagen. „Nachdem es so gut lief, gibt es aber sicher Interessenten“, meint er. Und auch das historische Gebäude sei wieder in einem guten Zustand. Vor rund drei Jahren haben die Eigentümer, Bastian Singer und Ursula Mache, damit begonnen, das Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert wieder instand zu setzen. Die Brannenburger können also durchaus hoffen, dass das Müllner Stüberl unter neuer Führung wieder eröffnet wird.