Babensham/Schnaitsee/Griesstätt/Eiselfing/Unterreit – Gleich fünf Gemeinden im Wasserburger Land feiern 2024 ihr 1100-jähriges Bestehen. Die Kommunen stecken mitten in den Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeiern. Was bisher schon feststeht und wo sich Bürger noch einbringen können.
Babensham:
Start am 28. Januar
Die Gemeinde Babensham startet am 28. Januar mit einer Festmesse. „Bereits seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen für die Festlichkeiten“, erklärt Isabella Eicher, die in der Gemeindeverwaltung Babensham für die Events zuständig ist. Eine Gruppe von 13 Personen treffe sich regelmäßig und sammle historische Informationen und Geschichten aus Babensham, so Eicher. Die Kommune will einen „Bankerlweg“ durch die Ortschaften errichten, der im Mai mit einer „Schmankerlroas“ eingeweiht werden soll. „Es können sich alle Ortsteile beteiligen, sodass die Bürger ihr Frühstück in dem einen Ortsteil, das Mittagessen und Abendessen wiederum in einem anderen Ortsteil, zu sich nehmen können. Dafür wird es noch ein detailliertes Programm geben“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftragte von Babensham.
Aber auch die Vereine aus Babensham beteiligen sich an der Jubiläums-Feier, so Eicher. So veranstalte der Theaterverein ein historisches Faschingstreiben und der Turn- und Sportverein organisiere einen „Tag des Sportes“ mit Anlehnung an frühere Zeiten. Auch der Leonhardi- und der Gartenbauverein würden das Jubiläum in ihre alljährlichen Feste einfließen lassen, berichtet die Nachhaltigkeitsbeauftragte. Die Feuerwehr Kling und der Burschenverein würden die Historie des Ortes in die Gestaltung der Festzelte, die im Sommer aufgestellt werden, integrieren.
„Der Jubiläumskalender mit historischen Fotos aus der gesamten Gemeinde ist bereits im Verkauf“, erklärt Eicher. Am 6. Oktober soll es einen „Tag der offenen Heimat“ mit Führungen durch historische Stätten geben. „Mit dem Kirchweihfest der Haberer und der Feuerwehr Babensham und den Feierlichkeiten zum Totensonntag der Kreis- und Stadtsparkasse Babensham soll das Jubiläumsjahr dann zu Ende gehen“, so die Nachhaltigkeitsbeauftragte.
Schnaitsee: Auftakt mit Neujahrskonzert
Auch in Schnaitsee finden das ganze Jahr über Veranstaltungen zum Jubiläum statt. Den Beginn bildete das Neujahrskonzert am 1. Januar in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Enden wird die 1100-Jahr-Feier mit einem Silvesterball am 31. Dezember 2024 beim Schnaitseer Wirth. Bereits seit November 2023 werden anlässlich des Festjahrs Tassen, kleine Pins und Kalender bei der Ölmühle Garting, bei Opel Hauer, beim Getränkemarkt Scherer oder im Rathaus zum Kauf angeboten.
Zum Ausklang veranstaltet die Organisations-Gruppe außerdem einen „Lebendigen Adventskalender“. „Es wird jeden Tag ein kleines Event in der Kirche geben, das heiter, aber auch besinnlich auf die Weihnachtszeit einstimmen soll. Obendrein werden Hütten aufgebaut, bei denen es warme Getränke zu erstehen gibt“, erklärt Angelika Seewald-Löffelmann, eine der Organisatorinnen des Festjahres. Auch in Schnaitsee würden – wie in Babensham – die Veranstaltungen sowohl von den Ortsvereinen, als auch von der Organisations-Gruppe gestemmt, so Seewald-Löffelmann.
Seit nun einem Jahr treffe sich die das Team, das sich aus Thomas Schachner, Luitgard Graßl, Christine Dettenbeck, Angelika Sewald-Löffelmann, Thomas Schmidinger und Manfred Heistracher zusammensetze. Die Ehrenamtlichen würden für alle Altersgruppen etwas anbieten, sagt Sewald-Löffelmann. Für Kinder und Jugendliche soll es zum Beispiel einen Literatur-Wettbewerb geben. „In den Ferien gibt es eine Art Wimmelbild mit verschiedenen Themen. Die Kinder sollen sich anhand des Bildes Geschichten ausdenken und können diese dann im Rathaus einreichen“, sagt sie.
Ein weiteres Highlight werde eine Veranstaltung am 8. Juni bilden. Bei „Aufgspuid in Schnaodsee“ gebe es verschiedene Bands und Musikgruppen, so Seewald-Löffelmann. Weiter sei ein „Historischer Feldtag“ geplant, an dem mit alten Maschinen gemäht werden soll. Außerdem würden die drei Schützenvereine der Gemeinde Schnaitsee gegeneinander antreten. Als Preis spende Bürgermeister Thomas Schmidinger persönlich den ersten Wanderpokal. Dieser Wettbewerb soll 2024 zum ersten Mal stattfinden und von da an weitergeführt werden, betont das Mitglied des Organisationsteams. In der Gemeinde werde nur der Ortsteil Schnaitsee 1100 Jahre alt. Harpfing/Kirchstätt und Waldhausen würden erst später erwähnt werden, so Seewald-Löffelmann.
Griesstätt: das
ganze Jahr Aktivitäten
Ganz im Zeichen der anstehenden 1100-jährigen urkundlichen Ersterwähnung der Gemeinde Griesstätt steht das Jahr 2024. Ziel ist, durchgängig das gesamte Jahr über verschiedene Aktionen mit Bezug zu diesem Jubiläum durchzuführen. Im Zentrum der Aktivitäten stehen dabei auch die Vereine in der Gemeinde, von denen unter anderem heuer der DJK SV Griesstätt sein 60-jähriges Bestehen feiern kann. Begonnen hat das Festjahr mit dem Neujahrsanschießen der Böllerschützen zusammen mit der Musikkapelle. Zu Beginn des Jahres wurde auch die 28-seitige Festschrift verteilt, an der federführend Bürgermeister Robert Aßmus zusammen mit Jürgen Gartner und Norbert Hanke in den vergangenen Wochen gearbeitet haben.
Zum Weinfest am 24. Mai ist dann unter anderem der Ausschank eines Jubiläumsweins geplant. Die Hauptveranstaltung ist für den 13. Juli vorgesehen. Was genau geplant ist, wird noch nicht verraten. Am 16. Juni findet das Trachtenvereinsfest statt, am 24. September die Wiederweihe des Kriegerdenkmals, von 3. bis 6. Oktober ist das Gemeindekönigsschießen, am 20. Oktober das Kirtafest der Goaslschnoiza und am 23. November feiert der Sportverein 60-jähriges Jubiläum – wie in der Festschrift zum Jubiläumsjahr festgehalten wurde.
Das Jahr soll in nächster Zeit noch mit weiteren Veranstaltungen gefüllt werden, die an die Ortsgeschichte erinnern – auch eine Bilderpräsentation durch den Sportverein ist geplant. Wer hier noch alte Fotos und Dokumente beisteuern möchte, kann sich an den Sportverein oder die Gemeindeverwaltung wenden.
Eiselfing: umfangreiche Chronik
Auch in Eiselfing wird das Jubiläum zum Anlass genommen, eine umfassende Ortschronik zu erstellen. „Wir haben bereits erste Texte und Materialien zusammengetragen und veröffentlichen sie in kleinen Broschüren“, erklärt Georg Reinthaler, Bürgermeister von Eiselfing. Dabei bittet die Kommune weiterhin um aktive Mitarbeit der Bevölkerung, denn: „Die Erstellung der Gesamtchronik ist ein Projekt, das über mehrere Jahre laufen wird“, betont der Rathauschef. Das Gemeindearchiv nehme historische Dokumente und Fotos entgegen.
Über das Jahr 2024 würden die historischen Bilder und Texte im Mitteilungsblatt der Gemeinde Eiselfing erscheinen, so der Rathauschef. „Im Herbst organisieren wir eine Fotoausstellung zur Eiselfinger Ortsgeschichte und -entwicklung“, erklärt er. Im Rahmen des Sommerferienprogramms werde es ein Familien-Radrätsel mit verschiedenen Aufgaben in Bezug auf das Jubiläum geben, erklärt der Bürgermeister.
Unterreit:
Start am 21. April
Die Gemeinde Unterreit veranstaltet ebenfalls eine 1100-Jahr-Feier, da die Pfarrkirche zu Wang und die Filialkirche zu Kirchreith (heute Unterreit) im Jahre 924 erwähnt worden sei, so Christian Seidl, Bürgermeister von Unterreit. Die Kirche in Grünthal sei erst 1030 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden. „Ein Kalender mit historischen Bildern aus der gesamten Kommune ist bereits in den Kirchen und im Rathaus Unterreit gegen eine Spende erhältlich“, erklärt der Rathauschef. Insgesamt würden 18 Personen die verschiedenen Festlichkeiten organisieren.
Offizielle beginne die 1100-Jahr-Feier am 21. April mit einem feierlichen Gottesdienst zum Patrozinium des Heiligen Stankt Georg in Wang und auch das Maibaumaufstellen am 5. Mai in Wang stehe unter dem Zeichen des Jubiläums, so Seidl. „Außerdem stellt die Feuerwehr Wang altertümliche Bilder und Dokumente ab dem 30. Mai aus. Darüber hinaus werden historische Filme von Vereinsfesten gezeigt“, erklärt der Rathauschef.
Weiter gestaltet der Elsbether Feuerwehrverein sein traditionelles Gartenfest am 16. Juni in Unterreit – mit Bezug auf das Jubiläum. Mit dem Krieger-Gedenktag in Wang am 27. Oktober wird das Jahr der beiden Jubiläen der Pfarr- und Filialkirche mit einem Frühschoppen mit Musik abgeschlossen, sagt Seidl.
Auch Grünthal feiert Jubiläum – allerdings erst in sechs Jahren. Dazu würden bereits historische Dokumente des Ortes gesammelt werden. „Die ersten Fotos und Schriftstücke werden schon im Zusammenhang mit dem Jubiläum von Wang und Unterreit zu sehen sein“, erklärt der Bürgermeister.