Prutting/Stephanskirchen – Rund 110 Haushalte, die ihr Trinkwasser vom Wasserbeschaffungsverband Obernburg/Haidbichl beziehen, müssen ab sofort und voraussichtlich bis 25. Januar ihr Trinkwasser abkochen. Konkret trifft es Haidbichl (ohne die Rosenstraße), Obernburg, Niedernburg, Dobl und Moosen sowie in der Gemeinde Stephanskirchen der Ortsteil Bad Leonhardspfunzen rund um den Boadwirt.
Netzpumpe ist ausgefallen
Bei Dr. Mathias Huber, dem Vorsitzenden des Wasserbeschaffungsverbands, klingelt derzeit das Telefon heiß. „Schon wieder Keime?“ ist die Standardfrage der Anrufer. Nein, diesmal sind es keine Keime, versichert Huber. Die Netzpumpe ist ausgefallen. Die Versorgung wird deshalb seit Donnerstagvormittag durch den Notverbund mit dem Trinkwassernetz der Gemeinde Prutting gewährleistet. „Das könnte dem einen oder anderen schon aufgefallen sein“, meint Huber, denn das Leitungswasser riecht nun nicht mehr nach Chlor.
Die Chlorung war nötig geworden, nachdem Anfang Dezember ein paar E.coli-Keime in einer Probe aufgetaucht waren. Das Pruttinger Wasser ist unbelastet, Pruttings Wassermeister hat auch die Oberndorfer Leitungen gut durchgespült, das Gesundheitsamt habe aber dennoch eine Abkochverfügung erlassen. „Die Vorschriften sind vermutlich so“, meint Huber.
Er hält die Abkochverfügung für eine reine Vorsichtsmaßnahme. An die man sich dennoch unbedingt halten sollte. Am kommenden Montag werden laut Huber Proben gezogen, das Ergebnis liegt voraussichtlich am Mittwoch, spätestens Donnerstag vor. Er gehe davon aus, so Huber, dass dann die Abkochverfügung zurückgenommen werden kann.
Bis dahin sollte das Wasser aus dem Hahn, wenn es als Trinkwasser, zur Zubereitung von Getränken und Nahrung, zum Abwaschen von Salaten, Obst und Gemüse, zum Spülen von Gefäßen, in denen Lebensmittel zubereitet oder aufbewahrt werden oder zum Zähneputzen und zur Mundhygiene gebraucht wird, abgekocht werden.
Wasserkocher
bestens geeignet
Wie das geht, erklärt das Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung: Das Wasser muss sprudelnd aufgekocht und anschließend eine Abkühlzeit von mindestens zehn Minuten eingehalten werden, um eventuell vorhandene Keime wirksam abzutöten. Handelsübliche Wasserkocher sind dazu laut Gesundheitsamt gut geeignet.
Zweimal kurz hintereinander Keime, große Investitionen in die vereinseigenen Anlagen nötig – der Vorstand denkt deshalb über die Auflösung des Wasserbeschaffungsvereins nach. Entscheiden sollen das in den nächsten Wochen die Mitglieder des Vereins. Huber sucht schon nach einem Termin für die Vereinsversammlung.