Flintsbach – Franziska Widmann ist nach schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren verstorben. In der voll besetzten Pfarrkirche St. Martin zelebrierte Dekan Pfarrer Helmut R. Kraus das Requiem, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor Flintsbach unter der Leitung von Regina Westenhuber. Die außergewöhnlich hohe Zahl an Trauernden zeigte, wie beliebt und anerkannt die Verstorbene im Ort war. In seiner Abschiedsrede ging der Zelebrant auf den Lebensweg vom „Fannerl“, wie sie in Flintsbach genannt wurde, näher ein.
Aufgewachsen im niederbayerischen Gangkofen, kam sie nach dem Ende der Schule und ihrer Berufsausbildung nach Flintsbach, wo sie als Hauswirtschafterin arbeitete. 1975 heiratete sie ihren Mann Raimund. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Viel zu früh verstarb ihr Mann im Jahr 2009. Ein Schicksalsschlag, den sie nie richtig verwinden konnte.
Franziska Widmann war vom Jahr 2001 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2021, also 20 Jahre, als Reinigungskraft im Gemeindekindergarten und im Bauhof der Gemeinde Flintsbach beschäftigt. Seit sie in Flintsbach war, brachte sich Franziska Widmann intensiv im Vereinsleben und im Ehrenamt ein, besonders beim Trachtenverein und der Katholischen Frauengemeinschaft. Darüber hinaus gab es fast kein Fest, fast keine Veranstaltung in Flintsbach, bei dem das Fannerl nicht mithalf oder sie die Gäste bediente. Ob Feuerwehrfest, Faschingsbälle, Trachtenabende, Waldfest, Sozialwerksfeiern oder Veranstaltungen in der „Alten Post“, um nur einen Teil zu nennen, Fannerl Widmann war stets im Einsatz.
Auch im kirchlichen Bereich setzte sie sich ein, war jahrzehntelang Caritas-Sammlerin und trug die Pfarrbriefe aus. Eine posthume Ehrung beim diesjährigen Neujahrsempfang der Pfarrei St. Martin Flintsbach würdigte ihre Verdienste. Bürgermeister Stefan Lederwascher, der die Leistungen der Verstorbenen am offenen Grab lobte, gab die Überweisung einer Spende an die Palliativstation Romed Rosenheim anstelle eines Kranzes für die Gemeinde Flintsbach bekannt.
Unter den ergreifenden Klängen der Flintsbacher Friedhofsmusik, zu Ehren von Franziska Widmann, löste sich die Trauergemeinde langsam auf.