Schnaitsee – Beim Bericht des Kommandanten der Schnaitseer Feuerwehr, Christian Zierer-Widauer, zeigte sich, dass besonders die technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen und bei Unwettern stark zunehmen. Gegenüber 2022 mussten die Schnaitseer mit 37 Einsätzen neunmal öfter ausrücken als im Vorjahr. Und auch die Brandalarmierungen stiegen von vier in 2022 auf sechs 2023. Dabei begann das Jahr bereits am 1. Januar kurz nach Mitternacht mit dem Brand eines Bauernhofes bei Emertsham.
Sturmschäden
und Schneedruck
Rekordtage waren der 12. Juli mit Sturmschäden und der 2. Dezember wegen des Schneedrucks. An beiden Tagen rückte die Wehr je sechsmal aus, um Bäume von den Straßen zu räumen. Bei diesen Einsätzen wurden insgesamt 695 Stunden geleistet. Mit Übungen und Lehrgängen leisteten die 76 Feuerwehrler 1555 Stunden. Zierer gab den Mitgliedern im Gasthof „Zur Post“ einen Überblick über den Fahrzeug- und Gerätepark. Die Fahrzeuge legten 3772 Kilometer zurück. 23 Männer und Frauen können unter schwerem Atemschutz eingesetzt werden.
„Da der Atemluftkompressor immer wieder Störungen aufwies, mussten wir diesen nach 23 Jahren ersetzen.“ Für diese erhebliche Verbesserung in der Ausrüstung dankte Zierer der Gemeinde für die Neubeschaffung. Zudem stattete die Gemeinde die Schnaitseer Wehr mit 30 Einsatzjacken, Helmen und Schutzschuhen, Leuchtsignalen für die Verkehrsabsicherung und weiterem benötigten Material für die Sicherheit aus. Aus eigenen Feuerwehrmitteln wurden unter anderem eine Teleskopleiter und Ergänzungen für den Bürobereich mit PCs und Beamer gekauft.
Als Ziele für 2024 nannte Zierer das Ablegen von Leistungsabzeichen, Gemeinschaftsübungen mit den Gemeindefeuerwehren und den Umbau der Sirene auf das Rathausdach.
Zum Abschluss sagte der Kommandant, dass er schweren Herzens sich dazu entschließen musste, das Amt heuer aufzugeben. „Amt und Familie sind einfach nicht so zu vereinbaren, dass es für mich okay ist. Die Aufgaben werden immer mehr. Das kann ich in meiner Situation nicht mehr leisten.“
Zierer-Widauer und sein Stellvertreter Sepp Emmerer ehrten Michaela Huber und Franziska Herdegen für zehn aktive Jahre im Feuerwehrdienst. Seit 20 Jahren üben Maximilian Kain, Maximilian Scholl, Andreas Scherr, Sascha Siehr und Christian Zierer-Widauer den Dienst am Nächsten bei der Feuerwehr aus.
Kreisbrandrat Christoph Grundner nahm die Ehrungen für die Aktiven vor, die bereits 25 Jahre dabei sind. Das Feuerwehrehrenkreuz überreichte er an Mathias Altenweger, Thomas Huber, Martin Hudelist und Stefan Spreigl.
Danach zeigte Grundner Verständnis für den Rücktritt des Kommandanten. „Wir müssen es einfach schaffen, dass wir unsere Führungskräfte entlasten und den Druck wegnehmen. Ich habe großen Respekt vor deiner Entscheidung.“
Tolles
geleistet
Auch Bürgermeister Thomas Schmidinger dankte Zierer-Widauer für seinen Einsatz. „Das ist wirklich schade. Du hast in diesem Ehrenamt wirklich Tolles geleistet. Du hast viel Zeit und Energie in deine Aufgabe im Dienst für unsere Bürger investiert.“
Wie Schmidinger ausführte, wird in naher Zukunft die Wahl des neuen Kommandanten in Reihen der Aktiven durchgeführt.