Eggstätt – Der Unterricht hatte für die Eggstätter Grundschüler gerade erst begonnen, da musste er auch schon wieder unterbrochen werden – der Feueralarm ging los. Und diesmal war es keine Übung. Dicker Rauch quoll aus dem Keller des Schulgebäudes. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren schnell zur Stelle. Die Schüler brachten sich, wie sie es bereits in zahlreichen Übungen gelernt hatten, nach draußen in Sicherheit. „Ich bin begeistert, wie routiniert die Kinder mitgemacht haben“, sagt Sabine Schütz, stellvertretende Schulleiterin.
Von Panik sei keine Spur gewesen. „Heute haben wir gemerkt, dass sich all die Übungen lohnen“, so Schütz weiter. Auch über das schnelle Anrücken der Feuerwehr und die zügige Reaktion von Bürgermeister Christoph Kraus hat Schütz nur lobende Worte. „Sie waren prompt da und haben sehr gut mit den Kindern interagiert und das Geschehen erklärt. Besser hätte es nicht laufen können.“
Hans Jürgen Oeckel, Kommandant der Eggstätter Feuerwehr, war als Einsatzleiter mit seiner Truppe als Erster an der Schule: „Um 8.23 Uhr wurden wir über starke Rauchentwicklung an der Grundschule alarmiert. Um 8.29 Uhr war das erste Fahrzeug vor Ort“, berichtet er. Die Einsatzkräfte hätten ziemlich schnell ausmachen können, wo der Rauch herkam: aus dem Keller. Glücklicherweise sei aber kein Feuer die Ursache gewesen. Der Heizkessel der Ölheizung hatte offenbar ein Leck und das verdampfende, heraustropfende Öl führte zu dem starken Rauch.
Bürgermeister Christoph Kraus hat durch einen hausinternen Alarm, der von der Grundschule ausging, von dem Einsatz erfahren. Im nächsten Moment habe er auch schon das Martinshorn gehört. „Erst war es ein Schock, vor allem weil es um das Wohl der Kinder geht“, sagt Kraus. Er sei daraufhin sofort zur Grundschule gelaufen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Entwarnung kam schnell. „Wir hatten Glück, dass der Vorfall früh entdeckt wurde und alle so schnell gehandelt haben“, sagt Kraus.
In der Zwischenzeit wurden die im Pausenhof versammelten Kinder in die angrenzende Hartsee-Halle gebracht. „Wir konnten in Absprache mit der Feuerwehr feststellen, dass die Halle ausreichend weit weg vom Gefahrenbereich war und die Kinder dort unterbringen, damit sie nicht frieren“, erklärt der Bürgermeister. Dort kamen auch Polizei und Feuerwehr und klärten die Grundschüler auf. Kreisbrandmeister Stefan Pfliegel erklärte den Schülern, was passiert war, was die Feuerwehr gemacht hat, und wie es weitergeht.
Laut Feuerwehrkommandant konnte das Leck mithilfe eines Installateurs unter Kontrolle gebracht werden. Anschließend hätten die Feuerwehrleute noch die umliegenden Klassenzimmer und Flure kontrolliert und belüftet. Nach gut einer Stunde konnten die Schüler wieder in ihre Klassenzimmer zurückkehren und der Unterricht wurde fortgesetzt. „Dass der Verlauf so glimpflich war, lag auch daran, dass alle so gut mitgemacht haben“, resümiert Feuerwehrkommandant Oeckel. Vor allem, dass bereits bei Eintreffen der Feuerwehr niemand mehr im Gebäude war, habe den Einsatz erleichtert. Tina Blum