Halfing – In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Halfing lehnte das Gremium mit einer Gegenstimme den Abschluss eines Fundtiervertrags mit dem Tierheim Ostermünchen ab.
Im Vorausgang hatte Bürgermeisterin Regina Braun (CSU) den entsprechenden Antrag des Vereins näher erklärt. So habe die Verwaltung einen Vertrag über die pauschale Abgeltung des Aufwendungsersatzes bei Fundtieren angefordert, da die Kosten für die Unterbringung und die ärztliche Versorgung von Fundtieren, speziell im vorigen Jahr, deutlich angestiegen sind. Pro Jahr und Einwohner soll demnach pauschal ein Euro für die Unterbringung und Betreuung der Fundtiere zu entrichten sein.
Auch Tierarzt und Abholung erfasst
Zudem sind von der Gemeinde die entstehenden medizinischen Extrakosten für Kastration, Impfungen und erforderliche Operationen gegen Einzelabrechnung zu 50 Prozent zu ersetzen. Etwaige Abholkosten vom Fundort im Gemeindebereich zur Erstversorgung bei einem Tierarzt oder zur Unterbringung im Tierheim Ostermünchen sind von der Gemeinde mit pauschal zehn Euro zuzüglich der Mehrwertsteuer pro Fahrt zu ersetzen.
Die Rathauschefin hatte einiges Zahlenmaterial vorbereitet. Für das Jahr 2020 wurden nur an das Tierheim Rosenheim 302 Euro entrichtet, das Tierheim in Ostermünchen hatte keine Rechnung gestellt. In 2021 gab es keine Rechnungsstellung der Tierheime Rosenheim und Ostermünchen. Im Jahr 2022 gingen 625 Euro an die Einrichtung in Ostermünchen und 458 Euro nach Rosenheim für die Unterbringung und ärztliche Versorgung von Fundtieren. Im vergangenen Jahr hingegen bekam das Tierheim Ostermünchen Aufwendungen für Fundtiere in Höhe von 3466 Euro erstattet. An das Rosenheimer Tierheim mussten keine Aufwendungen gezahlt werden.
Knapp 3500 Euro
im vergangenen Jahr
Braun rechnete vor, dass die Kosten mit einer Pauschale von einem Euro je Einwohner geringer als die vorjährigen Aufwendungen ausfielen. Bei 2840 Einwohnern mache das exakt 2840 Euro netto. Sie machte aber auch darauf aufmerksam, dass das Tierheim Rosenheim bei einem Fundtiervertrag mit Ostermünchen nicht erfasst sei. Diese Informationen könnte man, so die Rathauschefin weiter, im Bürgerbrief bekannt machen.
Nach kurzer Beratung ließ die Bürgermeisterin über den Fundtiervertrag abstimmen. Mit einer Gegenstimme lehnte das Gremium ab. Mit Ablauf 2024 soll die Entwicklung bezüglich Fundtieren nochmals überprüft und der Gemeinderat über den Sachstand informiert werden.