Stephanskirchen – Zum zweiten Mal findet in Stephanskirchen eine Stolpersteinverlegung statt. Am Sonntag, 11. Februar, um 10 Uhr wird der Kölner Künstler Gunter Demnig gleich zwei der Mahnmale ausbringen. Auf einer zehn mal zehn Zentimeter großen Messingplatte sind Namen, Geburtsjahr, Zeitpunkt und Ort von Deportation und Tod eingraviert.
Über 100000 dieser Steine gibt es bereits in 31 Ländern Europas, verlegt in 1600 Städten und Gemeinden. Der erste Stephanskirchner Stolperstein wurde 2018 für den Widerständler Johann Vogel verlegt, der 1938 im KZ Dachau ermordet wurde.
Die diesjährige Verlegung findet an der Haidenholzstraße/Ecke Hubertusstraße statt, vor den Toren des sogenannten „U-Gebäudes“ des KZ-Außenlagers Stephanskirchen, das dort 1944 betrieben wurde. Stellvertretend für alle Insassen wird am 11. Februar zweier junger Männer gedacht: Kusma Martschenko, geboren am 1918 in der heutigen Ukraine, und Martin Sabozki, geboren 1919 in Polen. Beide Männer waren in verschiedenen KZs in Frankreich und Deutschland inhaftiert, bevor sie 1944 in das Stephanskirchener Außenlager gebracht wurden, um hier Zwangsarbeit zu verrichten. Sabozki starb dort am 1. Februar 1945, Kusma Martschenko am 4. März 1945.
Die Stolpersteinverlegung wird von Dr. Thomas Novotny im Namen der Initiative „Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ organisiert. Alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen.