Samerberg – In einem Waldstück zwischen den Ortsteilen Hausen und Obersulzberg hat ein Unbekannter den Radlader einer Baufirma gestohlen. Mit der Maschine ist der Täter im Anschluss in eine circa 300 Meter entfernte Messstation der DB Infra GO AG gefahren. Die Polizeiinspektion Brannenburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Derzeit wird mit einem Sachschaden von 150000 Euro gerechnet. Die Tat fand in einem Zeitraum zwischen dem 25. Januar und dem 29. Januar statt. Ob die Beschädigung im Zusammenhang mit dem Projekt Brenner-Nordzulauf steht, kann die Polizeiinspektion nicht ausschließen.
„Wir haben aktuell keine Hinweise auf weitere Beschädigungen“, sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Daniel Katz. Derzeit ermittelt die Polizei, ob es sich um eine gewollte Beschädigung oder um einen Unfall handelt, so der Sprecher. Auf dem Samerberger Gemeindegebiet stehen mehrere Bohrstationen dieser Art. Dort wird der Untergrund für die mögliche Neubautrasse des Brenner-Nordzulaufs untersucht.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich dabei um einen Sabotageakt handelt“, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Samerberg, Georg Huber (Parteifreie Samerberg). 2021 wurde mit den Probebohrungen am Samerberg begonnen. Georg Huber erinnert sich, dass das Thema damals für keine besonders große Aufregung gesorgt hat. Sollte es sich dennoch um eine Sabotageaktion handeln, distanziert er sich klar davon. „Protest ist recht und gut, aber dabei muss nichts zerstört werden“, sagt der Bürgermeister.
In der Bohrstation wurden laut der DB zum Zeitpunkt der Beschädigung keine Erkundungsbohrungen mehr durchgeführt. Die Bohrstation wurde zu einer Grundwassermessstelle ausgebaut, wie ein Sprecher der Bahn sagt. „Die Messungen erfolgen in circa 290 Meter Tiefe“, sagt der Sprecher: „Entsprechend komplex gestaltet sich eine solche Messstelle. Je nach Ausmaß der Beschädigung kann ein hoher Reparaturaufwand entstehen.“ Ob die weiteren Bohrstationen am Samerberg in Zukunft besonders geschützt werden, konnte der Sprecher noch nicht sagen.
Johann Posch