Amphibien kehren zu Laichplätzen zurück

von Redaktion

Bund Naturschutz sucht Unterstützer in Schnaitsee

Schnaitsee – Im Rahmen eines Treffens der Ortsgruppe Schnaitsee des Bund Naturschutz erläuterten die Verantwortlichen den Grund für die im Februar startende Wanderung der Amphibien. „Wir wollen die Bevölkerung darauf aufmerksam machen und die Autofahrer darauf hinweisen, dass durch vermehrte Rücksicht der Schutz der Tiere gewährleistet ist“, so Stefanie Wolf vom Vorstand der Ortsgruppe.

Sie erläuterte: „Im Februar beginnen die Amphibien, also Kröten, Lurche und Frösche, ihre nächtliche Wanderung. Sie kehren zur Fortpflanzung an die Gewässer zurück, in denen sie geschlüpft sind. Als wechselwarme Tiere fallen sie im Winter in eine Art Kältestarre. Erst wenn die Nachttemperatur nicht unter fünf Grad plus beträgt, beginnen sie loszuziehen.“

Zudem wies Wolf darauf hin, dass die Tiere wie von einem „inneren Kompass“ gesteuert sind. So überqueren diese auch Straßen, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Um sie vor dem sicheren Tod durch Überfahren zu retten, bemühen sich viele Helfer des Bund Naturschutz um das Einsammeln der Tiere.

Dafür wird an den entsprechenden Strecken ein Extra-Zaun gespannt. An dessen Verlauf versenken die Helfer Eimer in den Erdboden. Die Kröten wandern dann am Zaun entlang und fallen in die Eimer. Von dort werden sie von den Helfern, die mit Stirnlampen und Gartenhandschuhen ausgerüstet sind, eingesammelt und über die Straße gebracht. Jährlich retten so Naturschützer in Schnaitsee etwa 300 bis 500 Tiere.

„Amphibien ernähren sich von Insekten, Spinnen, Würmern und Schnecken. Die Weibchen legen ihre Eier wie an Schnüren oder als Laichballen im Wasser ab“, schilderte Wolf. Dort werden sie von den Männchen befruchtet. Die Jungen entwickeln sich dann im Wasser als Kaulquappe oder Larve – im Laufe des Frühjahrs oder Sommers – zum erwachsenen Frosch, zur Kröte oder zum Molch. Sodann verlassen sie die Gewässer.

Amphibien haben auch viele Fressfeinde. Dazu gehören etwa Reiher und Störche. Frösche, Kröten und Molche stellen daher ein wichtiges Glied im Naturhaushalt dar. Sie stärken die Biodiversität.

Die aktiven Mitglieder der Ortsgruppe wären dankbar, wenn sich weitere Helfer zum Aufstellen der Zäune und zum Eingraben der Eimer finden. „Dies ist eine körperlich anstrengende Arbeit und dauert etwa zwei Nachmittage im Februar. Wir sind auch für eine lediglich stundenweise Hilfe dankbar. Ebenso kann sich jeder beim Einsammeln der Tiere in den frühen Nachtstunden oder am frühen Morgen beteiligen.“ju

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