Stephanskirchen – Die Badesaison kann kommen: Zwar ist es Mitte Februar für die meisten doch noch etwas zu früh, nicht so aber für Tim Brandt (45) aus Stephanskirchen und Nico Federle (37) aus Rosenheim. Die beiden Vollblut-Gastronomen übernehmen ab April den „Kurvenwirt“ am Badeplatz in Baierbach.
„Das war schon immer unser Wunschobjekt“, verrät Brandt gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Bereits vor zwei Jahren hatten sich die beiden für den „Oidn Kiosk“ nebenan beworben und seien auch in die engere Auswahl gekommen. Dass es dann doch nicht geklappt hat, sei im Rückblick sogar gut, da sie schon lange mit dem größeren „Kurvenwirt“ geliebäugelt hatten.
Mit viel Erfahrung
in der Gastronomie
Auf die Arbeit im „Kurvenwirt“ freuen sich die beiden und möchten sobald wie möglich aufsperren: „Derzeit laufen noch die Bauarbeiten in den Toiletten und Umkleiden. Ab April wollen wir noch die Küche optimieren“, erklärt Federle. Denn: „Für uns ist das hier definitiv ein Langzeitprojekt.“ Ab Mitte April wollen sie dann die ersten Gäste bewirten.
Nico Federle ist praktisch in die Gastronomie hineingeboren. Schon als Kind hat er viel Zeit in den gastronomischen Betrieben seiner Eltern im Raum Ulm verbracht. Die vergangenen zehn Jahre war er Betriebsleiter in einem Münchner Wirtshaus. Tim Brandt ist am Simssee kein Unbekannter. Seit zwei Jahren betreibt er die „Timbissbude“ auf dem Campingplatz Stein am Nordufer. Das saisonale Geschäft mit Badegästen und deren kulinarischer Vorlieben sind ihm also geläufig. „Die Erfahrung der vergangenen zwei Jahre war für uns wertvoll, weil wir wissen, was Gäste am See wollen und was nicht so gut läuft“, sagt Brandt.
Kennengelernt haben sich die beiden über ihre Ehefrauen. „Sie waren zusammen im Geburtsvorbereitungskurs“, berichtet Brandt. Bei Treffen zu viert hat sich auch bei den Männern aufgrund der beruflichen Gemeinsamkeiten eine Freundschaft entwickelt. Sie sind sich sicher: „Wir ergänzen uns persönlich wie auch beruflich sehr gut“, sagt Federle. Er ist ausgebildeter Restaurantfachmann, Brandt gelernter Koch und Konditor.
Da der Vertrag für den Imbiss auf dem Campingplatz noch eine weitere Saison läuft, muss Brandt dort kürzer treten. Unterstützung erhält er dafür aber von seinem Geschäftspartner. Wie es dann weitergeht, müsse man nach der Saison schauen, sagt er. Für den „Kurvenwirt hätten sie bereits Aushilfspersonal“ und wollen noch weiteres suchen.
Beim „Kurvenwirt“ sollen neben den Klassikern wie Schnitzel, Currywurst und Pommes auch kulinarische Alternativen auf der Speisenkarte stehen. Vegetarische und vegane Gerichte sind geplant. „Wer moderne Gastronomie bieten will, kommt da nicht daran vorbei“, stellt Federle fest. Außerdem legen sie Wert aufs Detail. „Wenn ein Gericht oder Getränk ansprechend serviert wird, dann bestellen die Leute“, sagt Brandt. Auch das Auge esse mit.
Dafür müsse auch das Gebäude und der Biergarten optisch noch verschönert werden. Die orangenen Bierbänke sollen Holztischen weichen. Dadurch reduzieren sich zwar die rund 400 Sitzplätze, so Federle, aber dafür sei alles ansprechender. So wollen Brandt und Federle nicht nur während der Badesaison Gäste bedienen, sondern, sofern das Wetter passt, ganzjährig öffnen. „Bei schönem Wetter kommen hier so viele Wanderer und Spaziergänger vorbei, die sich sicher freuen, wenn es eine Bewirtung gibt“, sagt Brandt.
Sanierungsarbeiten
in vollem Gange
Derzeit laufen noch die Sanierungsarbeiten durch die Gemeinde an dem Kiosk. Bis die ersten Badegäste auf dem Rasen stehen, sollen diese aber längst abgeschlossen sein, und zwar rechtzeitig mit der Übergabe an Brandt und Federle im April. Die WC-Anlage erhält dabei vier neue Eingangstüren, die einen separaten Außenzugang für Damen, Herren, Behinderte und Personal ermöglichen. Außerdem werden alle WC-Schüsseln, Waschbecken, Urinale, Wandfliesen und Wasserleitungen ausgetauscht oder neu verlegt werden. Um die Toilettenanlage ganzjährig nutzen zu können, beschloss der Gemeinderat den Einbau eines elektrischen Heizlüfters.