Tiefer Griff in die Rücklagen

von Redaktion

Finanzielle Herausforderungen für Flintsbach – Entnahme von 1,5 Millionen Euro geplant

Flintsbach – Die Gemeinde Flintsbach steht im Jahr 2024 vor finanziellen Herausforderungen, wie bei der Vorbesprechung des Vermögenshaushalts deutlich wurde. Einnahmen von etwa 1,47 Millionen Euro stehen geplanten Ausgaben in Höhe von 3,1 Millionen Euro gegenüber, informierte Bürgermeister Stefan Lederwascher in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Viele Ausgaben summieren sich

Die Wünsche der Bürger von Flintsbach für das neue Jahr wirken auf den ersten Blick notwendig, angemessen und bescheiden. In der Summe ergibt sich jedoch ein beträchtlicher Gesamtbetrag. Unter anderem fallen Restkosten für das neue Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Fischbach in Höhe von 170000 Euro an. 250000 Euro fließen in Brandschutzmaßnahmen an der Grundschule, 100000 Euro kostet die Verlegung der Wasserzuleitung für das Freibad. Jeweils 220000 Euro fallen für zwei neue Brücken über den Markbach im Bereich des Gletschergartenweges und der Turnhalle Fischbach an. Zusätzlich sind 90000 Euro für Planungskosten im Bereich Sturzflutrisikomanagement vorgesehen. Die Erschließungskosten für die Baugebiete „An der Innstraße“ und „Aribonenstraße“ belaufen sich auf 770000 Euro, während der Anschluss der Burg Falkenstein an das Wasser- und Kanalleitungsnetz 190000 Euro erfordert. Für Planungs- und Baukosten der leer stehenden Gebäudeteile in der „Alten Post“ sowie für das Gemeindehaus am Oberfeldweg sind 250000 Euro fällig. Die Tilgungsleistung laufender Darlehen wird mit 115000 Euro veranschlagt.

Die Finanzierung dieser Ausgaben erfolgt durch Zuschüsse und Einnahmen von etwa 1,5 Millionen Euro sowie durch die erwirtschafteten Gewinne der Gemeinde der vergangenen Haushaltsjahre. Den Rücklagen, die Ende 2023 mit rund zwei Millionen Euro zu Buche standen und denen voraussichtlich weitere 215000 Euro aus dem vergangenen Jahr zugeführt werden, müssen voraussichtlich etwa 1,5 Millionen Euro entnommen werden.

In der Diskussion wurde zunächst der Vorschlag eingebracht, einige Aufwendungen von der Liste zu streichen. Gemeinderat Andreas Oppacher (Freie Wähler Flintsbach) regte an, alle Ausgabepositionen zu priorisieren und in eine mittelfristige Finanzplanung für die kommenden Jahre aufzunehmen. Gemeinderäte Marlene Sanftl (CSU) und Bernhard Pichler (CSU) schlugen vor, die Diskussion um die anstehenden Ausgaben nicht aufzuschieben, sondern fallweise zu entscheiden, ob Ausgaben notwendig sind oder nicht.

Kreisumlage
steigt massiv

Die Gemeinde sieht sich nicht nur mit den geplanten Ausgaben konfrontiert, sondern auch mit einer Erhöhung der Kreisumlage auf 48,5 Prozent, was den Haushalt gegenüber dem Vorjahr um rund 190000 Euro zusätzlich belasten wird. Die Einnahmenseite zeigt hingegen keinen nennenswerten Anstieg. Der Vorschlag für den Haushalt 2024 wird somit ohne Kürzungen der geplanten Ausgaben für die kommende Sitzung des Gemeinderats vorbereitet. stv

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