Gemeinderäte diskutieren die Bedeutung von Libelle und Wappen

von Redaktion

Muss ein offizielles Schreiben der Stephanskirchener Verwaltung möglichst seriös wirken?

Stephanskirchen – Wann soll auf Schreiben der Gemeinde Stephanskirchen das Gemeindewappen zu sehen sein und wann das sogenannte Libellen-Logo, das es seit einem guten Jahr gibt. Darüber diskutierte der Gemeinderat. Anlass war eine Anfrage der Parteifreien Bürger und hierfür der Anlass wiederum eine Stellenanzeige der Gemeinde, auf der eben das Libellen-Logo anstelle des Gemeindewappens zu sehen war.

Ist es gut, wenn bei einer so offiziellen Gemeindesache, wie es ein Stellenangebot ist, das offizielle Wappen fehlt – das war die Kernfrage der Parteifreien Bürger. In seiner Stellungnahme betonte Bürgermeister Karl Mair, selbst Parteifreie Bürger, dass man sich in der Verwaltung bemühe, die Verwendung der gemeindlichen Logos auf den Zweck der Veröffentlichung auszurichten. Im Fall der Stellenanzeige habe sich diese an junge Leute gewandt. Aufgrund dessen habe man versucht, auch das Layout etwas jugendlicher zu gestalten und deshalb das Libellen-Logo verwendet. Die Absicht leuchtete den meisten Gemeinderäten ein, die Umsetzung fanden dennoch viele falsch: Das Libellen-Logo sei nett und schön, doch gerade eine Stellenanzeige müsse einfach etwas offizieller gehalten werden.

Das Gegenargument von Bürgermeister Mair, dass auch der Landkreis mittlerweile überwiegend mit einem Logo und nicht mehr mit dem Wappen arbeite, verfing nicht bei allen.

Man müsse und dürfe das Wappen nicht verstecken, meinte etwa Robert Zehentner (Bayernpartei) und Gerhard Scheurer (Parteifreie Bürger) ergänzte, dass es auch um den Wiedererkennungswert gehe und hier verweise seiner Meinung nach das Wappen unmissverständlicher auf die Gemeinde als das Logo.

Und Friedrich Kreutz (AfD) fügte als Argument für die Verwendung des Wappens hinzu, dass auch hier die bekannte Aussage gelte, dass man wissen müsse, woher man komme, um zu erkennen, wohin man wolle.

Andere, wie etwa Janna Miller (Die Grünen), fanden, dass das Logo die vorgebrachten Forderungen durchaus erfülle – sie habe mit ihrer Tochter die Erfahrung gemacht, dass Kindern mit Logos leichter als mit dem Wappen erklärt werden könne, was darauf zu sehen sei und was das mit der Gemeinde zu tun habe.

Eines aber machte die gesamte Diskussion klar: Dass der Wunsch nach einer wasserdichten einheitlichen „Verwendungsrichtlinie“ nicht einfach umzusetzen sein würde, da die einzelnen Anwendungsfälle zu individuell sind. Es bleibt deshalb als Entscheidungskriterium das Fingerspitzengefühl der Verwaltung, wobei man, wie Bürgermeister Mair sagte, in Zukunft versuche, diese Frage noch sensibler anzugehen. Ein Gemeinderatsbeschluss wurde in dieser Sache nicht gefasst. Johannes Thomae

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