Glückliches Ende einer langen Suche

von Redaktion

Hündin Frieda an der Kampenwand wieder aufgetaucht – Kurioses Hilfsmittel

Aschau im Chiemgau – „Es war absolut filmreif“, erzählt Peggy Huber am Telefon. Elf lange Tage hat sie mit ihrem Mann und etlichen Helfern nach ihrer Hündin Frieda gesucht. Bei einem Ausflug auf die Kampenwand ist sie den Urlaubern, die aus Thüringen stammen, entwischt und war seitdem spurlos verschwunden. Selbst Drohnen und Suchhunde konnten sie nicht aufspüren.

Doch am Abend des 14. Februar nahm die Geschichte eine überraschende Wendung: Frieda wurde gefunden.

Vor Gasthaus aufgetaucht

„Der Tag war ein Wechselbad der Gefühle“, sagt Huber. Sowohl in Reit im Winkl, als auch in Bernau wurde ein Hund gesichtet. Jedes Mal hatte sie die Hoffnung, dass es sich um ihre geliebte Frieda handelt. Doch auf Nachfrage stellte sich in beiden Fällen schnell heraus, dass die Beschreibung nicht auf ihre fünf Jahre alte Hündin zutrifft.

Um 19 Uhr klingelte dann Hubers Telefon – unbekannte Nummer. Am anderen Ende der Leitung waren drei Damen, die eigentlich gerade im Wirtshaus zum Baumbach in Aschau essen gehen wollten. Vor dem Restaurant entdeckten sie allerdings eine herumstreunende Hündin. Glücklicherweise hatten die Frauen den Suchaufruf nach Frieda zuvor im Internet entdeckt und blitzschnell reagiert.

„Die Frauen haben sofort ein Foto gemacht und es mir geschickt“, erzählt Huber. „Da stieg der Puls und die Aufregung wurde immer größer.“ Schnell war klar: das ist Frieda.

Doch es gab noch ein Problem. Die Hündin trug weder Geschirr noch Halsband. Außerdem wollten die Damen sie nicht verschrecken, indem sie auf die Hündin zugehen und versuchen, sie einzufangen. Doch noch während Huber mit einer der drei Frauen telefonierte, hatte ein anderer Restaurant-Gast eine Idee und eilte in die Küche.

Dort frage er nach einem Stück Fleisch, womit man die Hündin in das Gasthaus locken könne. „Und dann haben die tatsächlich unsere Frieda mit einem frisch gebratenen Schnitzel in die Gaststube gelockt“, erzählt Huber voller Begeisterung. „Die ganze Gaststube hat mitgefiebert.“ Nur wenige Minuten später machte sich dann auch eine ehrenamtliche Helferin auf den Weg zum Fundort. Sie hatte der Familie die gesamte Suche über unterstützt und zur Seite gestanden – und wohnt glücklicherweise direkt gegenüber des Restaurants.

Familie Huber selbst war zu diesem Zeitpunkt im Allgäu. Eine schnelle Anreise war also – auch wegen ihres kleinen Kindes – nicht möglich. Die Fortsetzung der Suche war für den darauffolgenden Tag geplant, wo sie wieder aus dem Allgäu nach Aschau gefahren wären. „Diese Minuten waren kaum auszuhalten. Wir haben erstmal nichts von ihr gehört“, sagt Huber. „Doch dann hat sie angerufen und gesagt: ‚Peggy. Ich hab sie!‘“ Man merkt Friedas Besitzerin an, wie ergriffen sie ist und hört, dass sie weint. Die elf Tage in freier Wildbahn hat Frieda gut überstanden. Sie sei zwar ein bisschen dünner und habe ein paar Kratzer davongetragen, aber im Großen und Ganzen sei sie wohlbehalten zurück.

„Es war eine riesige Wiedersehensfreude“, sagt Huber. „Wir hatten auch erst Sorge, dass sie uns nicht wiedererkennen würde. Aber sie hat uns sofort erkannt.“

Peggy Huber ist dankbar. Nicht nur dafür, dass sie ihre Frieda endlich wieder hat, sondern auch für die Hilfsbereitschaft, die sie in ihrer Notlage erfahren hat. Schließlich kannte sie an ihrem Urlaubsort niemanden. Dennoch standen ihr zahlreiche Hilfsgruppen und ehrenamtliche Helfer zur Seite. Besonders danken möchte sie der Tiersuche München Oberbayern (TIMO), sowie der Bergwacht Aschau und Wasserburg.

Mit Schnitzel angelockt

Am Morgen nach Friedas Fund gab es dann noch ein Treffen mit allen Helfern auf dem Kampenwandparkplatz. Dort wurde sich umarmt und vor allem bedankt. „Wir kannten uns ja bis vor ein paar Tagen alle noch nicht. Die Welle der Hilfsbereitschaft hat uns nochmal zusätzlich extrem berührt.“ Hubers Fazit zu den Menschen hier in der Region fällt deutlich aus: „Der Chiemgauer scheint wirklich ein toller Menschenschlag zu sein. Das war irre.“

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