Ein Dorf nimmt Abschied vom „Wirtei“

von Redaktion

Nachruf Hans Weiß, ehemaliger Zweiter Bürgermeister vom Samerberg, gestorben

Samerberg – Er war Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister, Mesner, Sportler, Stimmungsmacher, Schöffe, Feuerwehrmann, Trachtler und vor allem Ehemann und Vater. Hans Weiß starb, von seiner Familie gepflegt, nach längerer Krankheit daheim in Roßholzen.

In der voll besetzten Ortskirche „St. Bartholomäus“ erinnerten Pfarrer Robert Baumgartner, Bürgermeister Georg Huber und zwei Vereinsvertreter an ein reiches Mitgestalten von Hans Weiß für die Allgemeinheit.

„Schon von klein an wurden ihm der Mesnerdienst in seiner Kirche sowie der Ablauf des Kirchenjahres vertraut gemacht, nachdem er in unmittelbarer Nachbarschaft im damaligen Roßholzener Wirtshaus aufwuchs. Lange Jahre und letztlich bis 1981 übte er den Mesnerdienst zuverlässig aus“, so Pfarrer Baumgartner, der noch daran erinnerte, dass Hans Weiß in Roßholzen zur Schule ging und dass er nach dem Abschluss bei der Landwirtschaftsschule in Rosenheim unter anderem als Lkw-Fahrer beruflich unterwegs war.

Aus der Ehe mit seiner Frau Lydia gingen zwei Söhne, Hans und Florian, hervor.

Des Weiteren charakterisierte der Geistliche Hans Weiß noch mit folgenden Eigenschaften: „Der Hans hatte eine außergewöhnlich schöne Handschrift, er war ein guter und aktiver Sportler, bei seinen vielen Reisen und in Gesellschaft war er lustig und ein Stimmungsmacher, seine vielen Fähigkeiten und Talente setzte er gerne für andere ein.“ Unter anderem 30 Jahre als Gemeinderat, davon in seinen letzten zwölf Jahren bis 2002 Zweiter Bürgermeister.

Georg Huber, Erster Bürgermeister der Gemeinde Samerberg, bedankte sich beim langjährigen und ehrenamtlichen Schöffenrichter beim Landgericht Traunstein für dessen großen Erfahrungsschatz zugunsten gemeindlicher Angelegenheiten und sagte: „Viele große Objekte wurden in seiner Amtszeit und mit ihm verwirklicht, unter anderem die Wasserversorgung, der Friedhofsbau, die Dorferneuerung und der Bau des neuen Schulhauses. Besonders am Herzen lagen ihm sein Dorf Roßholzen und die Ortsvereine, bei denen er allesamt Mitglied war.“

Hans Schober, Vorsitzender vom Leonhardiverein Roßholzen, dankte dem „Wirtei“ für sein Mitwirken bei der Gründung des Vereins, für 22 Jahre Tätigkeit als Kassenprüfer und für seinen Dienst als Standartenbegleiter.

Ägidius Moser, Vorsitzender vom Veteranenverein Roßholzen-Steinkirchen, erinnerte in seinem Nachruf am offenen Grab an die 18-monatige Wehrdienstzeit von Hans Weiß in Traunstein, in Ulm und an der Ostsee. Ein besonderer Dank galt ihm für seine lange Zeit als Zweiter Vorsitzender bei den Veteranen. Ein dreifacher Kanonensalut und das Lied vom Guten Kameraden, gespielt von einem Samerberger Bläserquartett, ehrte Hans Weiß auf seinem letzten irdischen Weg.

Des Weiteren gaben mit ihren Fahnen die Feuerwehr Roßholzen, der Trachtenverein Roßholzen und der Trachtenverein Nußdorf dem Verstorbenen das letzte Geleit.

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