Frasdorf – Zum 38. Frasdorfer Sänger- und Musikantenhoagascht trafen sich Sänger, Musikanten und ihr Publikum in der Frasdorfer Lamstoahalle und luden alle miteinander zu einem Spaziergang in den nahen Frühling, die erwachende Natur und zu den Holzknechten sowie auf die Alm ein. Bereitwillig folgten die Zuhörer der Einladung und nahmen schon einmal drei Stunden Vorschuss auf das kommende Frühjahr mit Palmkätzchen und Schneeglöckchen. Gemütlicher und stader kann ein Hoagascht mit der Musik und dem Gesang ausgewählter Gruppen auch in einer kleinen Bauernstube nicht sein.
Es stimmte – wie in den vergangenen knapp vier Jahrzehnten – alles im Mekka der Chiemgauer Volksmusik: Die ausgesuchten Musikanten und Gesangsgruppen, die souveräne und humorvolle Führung durch den Abend und dazu die fachkundigen Zuhörer, die sich ganz einfach vom Geschehen auf der Bühne verzaubern ließen und den Darbietungen lauschten.
Wie jedes Jahr hatte der musikalische Leiter Norbert Hierl auch beim 38. Hoagascht wieder eine glückliche Hand bei der Programmgestaltung und der Auswahl der Mitwirkenden, deren Spiel- und Sangesfreude die Zuhörer vom Anfang bis zum Schluss in ihren Bann zog. Für die staden Töne auf der Bühne sorgte das Duo Norbert Hierl und Gabi Dicker, sei es instrumental mit der Ziach, der Gitarre und der Okarina oder als Gesangsduo.
Dazu sangen der Afelder Dreigsang und der Haushamer Bergwachtgsang. Instrumental bestimmten die Kirnstoaner Tanzlmusi, die Innsoatn Musi und das Trio Hierl-Dicker-Wörndl das Geschehen auf der Bühne. Alle Sänger und Musikanten hatten in der Lamstoahalle zudem ein „Heimspiel“.
Regina Schlemer aus dem benachbarten Aschau führte sachkundig durch den Abend und das Programm. Sie überließ die Bühne weitestgehend den Sängern und Musikanten. In einer originellen, sympathischen Art, die gänzlich auf derbe Sprüche verzichtet, deklamierte Schlemer altbairische Verserl, Anekdoten und amüsante Geschichten aus dem Alltag.
Der Sänger- und Musikantenhoagascht in der Frasdorfer Lamstoahalle, der am ersten Samstag in der Fastenzeit stattfindet, ist seit mittlerweile 38 Jahren für alle Freunde der Volksmusik in der Region eine Pflichtveranstaltung. Der voll besetzte Saal und die vielen verschiedenen Hüte und Trachten zeigten, dass überall im Land wohl ein Bedürfnis bei den Leuten besteht, solche unverfälschte Volksmusikabende mit erlesenen Gruppen besuchen zu können. In der nächsten Zeit sind auch weitere Volksmusikveranstaltungen geplant: Am Samstag, 2. März, treffen sich die Freunde der Blasmusik zum Starkbierfest der Musikkapelle Wildenwart, am Samstag, 27. April, ist um 20 Uhr ein Volksmusikhoagascht beim benachbarten Trachtenverein Niederaschau im Chalet Saal. reh