Schilder als Zeichen der Verbundenheit

von Redaktion

Aschau ist seit 1960 Patengemeinde der dritten Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231

Aschau – Die Verbundenheit der Gemeinde Aschau mit der dritten Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 in Bad Reichenhall wird bereits an den Ortseingängen sichtbar. Seit 25 Jahren weist dort die schwarze Gams auf dem Dreifachberg, zusammen mit dem Schlachtruf der dritten Kompanie „Hurra die Gams“, auf die Patenschaft der Gemeinde mit den Reichenhaller Jägern hin. Die Gams stammt aus dem Kitzbühler Wappen und erinnert an das Erkennungszeichen der ehemaligen fünften Gebirgsdivision, die ihre Standorte zwischen Brannenburg und Reichenhall hatte.

Bürgermeister Simon Frank und Bauhofleiter Rudi Angermaier haben vergangene Woche das neue Schild am ostwärtigen Ortseingang angebracht und die letzten Schrauben befestigt.

Prominent am Ortseingang

Zuvor überreichten der Kompaniechef der dritten Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231, Major Marcel Zens, und der Kompaniefeldwebel Oberstabsfeldwebel Klaus Fischer die neuen Schilder für die Aschauer Ortseingänge an Bürgermeister Simon Frank. „Wir Gebirgsjäger des Bataillons 231 zeigen mit diesen Patenschaftsschildern greifbar und anschaulich unsere langjährige Verbundenheit mit den Gemeinden in der Region Südostbayern.“

Bereits zur Jahrtausendwende schlossen die dritte Kompanie und die Gemeinde formell und feierlich ihre Patenschaft. Der Kompaniechef der dritten Kompanie, Hauptmann Hofbauer, und Bürgermeister Kaspar Öttl unterschrieben damals die beiden Urkunden. Die Ausfertigung der Gemeinde hängt seither im Dienstzimmer des Bürgermeisters.

Die Gemeinde Aschau hält seit Jahrzehnten engen Kontakt mit der jeweiligen Kompanieführung, sei es durch die Teilnahme von Veranstaltungen am Standort Bad Reichenhall, durch die alljährliche Einbindung ins Ferienprogramm oder durch die Durchführung des Feierlichen Gelöbnisses.

Die Patenschaft der Gebirgsjäger mit Aschau besteht jedoch schon sehr viel länger: Seit 1960 kommen die Reichenhaller „Jager“ regelmäßig zum Nikolausbesuch in das Behandlungszentrum nach Aschau.

Drei Jahre nach ihrer Gründung suchte die junge Bundeswehr damals überall zivile Partner für Patenschaften und so entstand über den damaligen Kompaniefeldwebel der Dritten die Verbindung mit der „Aschauer Kinderklinik“ und daraus 40 Jahre später auch mit der Gemeinde Aschau.

Bei dem Nikolausbesuch in der Klinik sind auch immer ganz besondere Helfer dabei – ein Dutzend junge Männer und Frauen in der Uniform der Gebirgsjäger. Früher brachten die Jäger sogar ihre eigenen Mulis aus der Tragtierkompanie – beladen mit Geschenken für die kleinen Patienten – mit und auch eine eigene Musikkapelle gehörte damals zu den Besuchern.

Für die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Gebirgsjäger ist es in allen Jahren unter der Führung des jeweiligen Kompaniechefs selbstverständlich gewesen, in jedem Jahr nach Aschau zu kommen und den Kindern ihre Geschenke zu bringen. Ganz egal wie voll ihr Terminkalender war und ob sie gerade vom Truppenübungsplatz oder aus dem Einsatz in Norwegen, Litauen, vom Balkan oder von Afghanistan direkt nach Aschau kamen.

Auch die anderen Kompanien des Gebirgsjägerbataillons 231 sind eng mit ihren Patengemeinden verbunden: Die erste Kompanie hat die Gemeinde Inzell als Partner, die zweite Reit im Winkl, die dritte Aschau, die vierte Bayrisch Gmain und die fünfte Ruhpolding.

Bei einem Treffen mit den fünf Bürgermeistern händigte der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Dr. Simon Werner die neu gestalteten Schilder aus und informierte die Rathauschefs über aktuelle Projekte der Gebirgsjägerbrigade 23, darunter die bevorstehende Verpflichtung als Core Battle Group der EU.

Der Brigadekommandeur Brigadegeneral Michael Bender betonte dabei auch die Unterstützung der Patengemeinden.

Insgesamt bestehen bundesweit rund 700 Patenschaften zwischen Einheiten und Verbänden der Bundeswehr und Gemeinden. Die erste Patenschaft wurde am 1. Februar 1959 zwischen dem Minenjagdboot Weilheim und der Gemeinde Weilheim in Oberbayern eingegangen.

Keine Abhängigkeiten durch die Verbindung

Zum Zweck der Patenschaften heißt es in den Vorschriften der Bundeswehr: „Patenschaften von Einheiten und Verbänden der Bundeswehr mit Städten und Gemeinden sollen das Verständnis der Bürger für die Bundeswehr als Instrument einer wehrhaften Demokratie zur Friedenssicherung fördern.

Die Maßnahmen seitens der Bundeswehr zur Ausgestaltung von Patenschaften sollen die Kommunikation über relevante Bundeswehrthemen mit den Bürgern anstoßen und die Truppe in ihren Funktionen und Aufgaben darstellen.“ Patenschaften von Städten und Gemeinden mit Einheiten und Verbänden der Bundeswehr werden freiwillig eingegangen.

Die Initiative zu den Patenschaften geht laut Bundeswehr von den Städten und Gemeinden aus. Die Patenschaften beruhen auf Gegenseitigkeit und schaffen keine Abhängigkeiten, sie können jederzeit aufgelöst werden. Zur Ausgestaltung einer Patenschaft gibt es vielfältige Möglichkeiten, die zwischen den Beteiligten unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen abgestimmt werden.