Murn-Brücke in Griesstätt bald Geschichte?

von Redaktion

Radler lieben die landschaftlich reizvolle Strecke von Vogtareuth über die Murnbrücke nach Griesstätt. Doch der Behelfsübergang könnte bald Geschichte sein. Die Gründe sind kurios, der Fall ist ein typisches Beispiel für einen Schildbürgerstreich.

Griesstätt – Für viele Radler ist die landschaftlich reizvolle Strecke von Vogtareuth über die Murnbrücke nach Griesstätt ein Begriff. Ab 30. Juni könnte diese Verbindung abseits der Staatsstraße 2359 allerdings auf unbestimmte Zeit nicht mehr befahrbar sein. Denn dann wird es wohl zwischen den beiden Gemeinden in Untermühle keinen Übergang über den Bach mehr geben.

THW errichtete
2019 den Behelfsbau

Die 24,45 Meter lange Bailey-Brücke, die 2019 vom THW als Behelfsübergang errichtet wurde, muss nämlich abgebaut werden. Eine Verlängerung der bisherigen Nutzung ist ab diesem Zeitpunkt endgültig nicht mehr möglich.

Bürgermeister Robert Aßmus informierte anlässlich der jüngsten Gemeinderatssitzung das Gremium nicht nur über diesen Umstand, sondern auch über bisher gescheiterte Lösungsmöglichkeiten. So war zunächst geplant gewesen, die Behelfsbrücke durch eine leichte Konstruktion aus Holz oder Aluminium zu ersetzen. Etwa 135000 Euro wären dazu von der Gemeinde aufzubringen gewesen. Für eine derartige Überquerung seien aber keine normalen staatlichen Zuschüsse gewährt worden, so Aßmus. Denn um diese zu erhalten, hätte ein schwereres Bauwerk mit erhöhter Tragfähigkeit errichtet werden müssen. Diese dann wesentlich teurere Lösung hätte den daraus erwachsenen Kostenanteil für die Gemeinde jedoch nicht verringert. Deshalb sei man von Seiten Griesstätts alternativ an die Gemeinde Vogtareuth herangetreten, um eine Beteiligung an den Baukosten für die leichtere Konstruktion zu erwirken. Hier stieß man, wohl auch weil die gesamte Brücke allein auf Griesstätter Gemeindegebiet liegen würde, auf relativ taube Ohren. Im nachbarlichen Gemeinderat sei der Konsens betreffs Kostenbeteiligung nicht so groß gewesen, dass Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter seinem Amtskollegen eine positive Zusage hätte geben können, erklärte Aßmus die Absage.

Auch ein eigenes Schreiben an Staatsminister Christian Bernreiter bezüglich möglicher Zuschüsse erwies sich als wenig hilfreich, da die Vorschläge im formalen Antwortschreiben aus dem Bauministerium für die Gemeinde keine realistischen Lösungsansätze in der Kostenfrage enthalten habe. Dass man zu der Thematik kein Gehör fände, verstehe er nicht, bedauerte Aßmus.

Holz als günstige
Lösung wird geprüft

Im Prinzip war sich das Gremium dann auch einig, dass ein Bauwerk über die Murn, welches 40 Tonnen Belastung aushalten müsste, nur um Zuschüsse zu erhalten, die Kosten für die Gemeinde aber nicht senke, keine Lösung darstelle. Unwidersprochen blieb dagegen der Vorschlag von Manfred Andraschko (GfuG), lieber einen Statiker zu beauftragen, um doch noch die Errichtung einer günstigen Holzbrücke zu prüfen, die dann den bisherigen Übergang ersetzen könnte. Wenn das misslingen sollte, gebe es halt ab Juli keine Brücke mehr in Untermühle, stellte Aßmus aber auch fest.

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