Aschau in Zahlen und Fakten

von Redaktion

Bürgermeister Simon Frank schlüsselt bei der Bürgerversammlung die Daten auf

Aschau – Die Zahl der Aschauer bleibt mit aktuell 6947 Einwohnern konstant, wie Bürgermeister Simon Frank bei der Bürgerversammlung berichtete. 60 Männer und Frauen sind im Vorjahr gestorben. Dies wurde durch den vermehrten Zuzug ins Obere Priental aber bei Weitem ausgeglichen. 5854 (Vorjahr 5768) Einwohner sind aktuell mit Erstwohnsitz gemeldet. Dazu kommen weitere 1093 Personen, die hier einen Zweitwohnsitz haben.

Ein Drittel
älter als 66 Jahre

Die älteren Jahrgänge sind in der Gemeinde deutlich überrepräsentiert: 2199 Männer und Frauen, also rund ein Drittel, sind älter als 66 Jahre, 3824 gleich 55 Prozent sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 19 und 65 Jahren. 924 gleich 14 Prozent sind unter 18 Jahre alt. 43 Paare haben im vergangenen Jahr im Standesamt Aschau den Bund fürs Leben geschlossen. Akribisch listete Frank die aktuellen Einwohnerzahlen für die Zuhörer in der gut besuchten Priental-Halle auf.

192 Mitarbeiter beschäftigt die Gemeinde Aschau, mit 89 die meisten im Seniorenheim Priental, gefolgt von der Verwaltung im Rathaus mit 30 Beschäftigten und 30 weiteren in den drei gemeindlichen Kindertagesstätten. Dabei arbeiten einige der 192 nur halbtags oder in anderen Teilzeitmodellen, sodass sich die Mitarbeiterzahl auf 129 Planstellen reduziert.

Die Gemeinde ist auch ein bewährter Ausbildungsbetrieb, aktuell arbeiten Azubis in den Ausbildungsrichtungen Verwaltung allgemein und Tourismus mit, in den Kindertagesstätten werden ständig Ausbildungs- und Praktikantenstellen angeboten.

Zurzeit werden für alle Kitas Erzieher oder Kinderpfleger gesucht, es besteht ein allgemeiner Aufnahmestopp. Es droht die Kündigung von 60 Betreuungsplätzen. Besonders kritisch ist die Lage im Kindergarten St. Michael in Sachrang, hier droht die Schließung, wenn bis zum Beginn des Kindergartenjahrs keine Leitungs- und Betreuungskräfte gefunden werden können.

In den drei gemeindlichen Einrichtungen arbeiten aktuell 21 Fachkräfte und 14 Ergänzungskräfte; betreut werden 40 Krippenkinder und 111 Kindergartenkinder, davon 19 Kinder mit Migrationshintergrund aus elf Nationen und vier Inklusionskinder. Die Gebühren aller Betreuungseinrichtungen wurden erhöht, seien aber im Vergleich zu den Kosten in den Ballungsräumen immer noch recht günstig, so Frank.

An der Preysing-Grundschule unterrichten 17 Lehrkräfte 63 Buben und 83 Mädchen in den Klassen eins bis vier. Jugendsozialarbeit, Kinderhort, Mittagsbetreuung, Schulschwimmen, Klassenmusizieren und Schülerorchester sind weitere Leistungen der Gemeinde Aschau für ihre Kinder und Jugendlichen. Das Ferienprogramm 2024 ist bereits in Vorbereitung.

Für alle Kindertagesstätten und Jugendarbeit der Gemeinde von der Kinderkrippe über die Kindergärten bis hin zum Kinderhort zur Mittagsbetreuung zum Offenen Jugendtreff, zum Ferienprogramm und zur Integrativen Jugendarbeit wurden über eine Million Euro an Betriebskosten aufgewendet. Aktuell leben im Gemeindegebiet etwa 180 Flüchtlinge, davon stammen 77 aus der Ukraine. Die Betreuung erfolgt durch die Caritas, die Verwaltung im Haus und den Aschauer Helferkreis. Der Migrations- und Asylbeauftragte Bernhard Pflüger organisiert mit den Mitgliedern des Helferkreises die Kinderbetreuung, unterstützt bei Hausaufgaben und stellt Lesepaten, hilft beim Schriftverkehr mit dem Landratsamt und anderen Behörden, bei Arztbesuchen und Impfungen, organisiert Sprachkurse und sorgt für den Betrieb der Radlwerkstatt. Als Anerkennung für die viele Arbeit des Helferkreises gab es spontanen Beifall in der Festhalle. Auch 2024 sollen Sprachkurse stattfinden, Spenden dazu werden gerne angenommen.

Die Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre haben deutlich gegriffen, so Bürgermeister Simon Frank, der Haushalt der Gemeinde bleibe ausgeglichen. Zwei Drittel der Einnahmen stammen aus dem Anteil an der Einkommenssteuer und der Schlüsselzuweisung. Gewerbesteuer, Grundsteuer und Kanalgebühren brachten den Löwenanteil der weiteren Mittel ein. Die Einnahmen der Grundsteuern A und B stiegen auf 1,02 Millionen Euro an, die Gewerbesteuer auf 3,2 Millionen Euro.

Bei den Ausgaben seien die Personalkosten mit 4,8 Millionen Euro, die Kreisumlage mit 3,1 Millionen Euro sowie die Umlagen an andere Träger die ständig wiederkehrenden Ausgabeposten im gemeindlichen Haushalt. Auch die künftigen gemeindlichen Baumaßnahmen sind bedeutend: Für die Priental-Halle sind 10,27 Millionen Euro vorgesehen.

Der Schuldenstand ist für die Kämmerei und den Gemeinderat überschaubar: Mit rund 8,8 Millionen Euro Schulden rechnete die Leiterin der Kämmerei, Julia Oberhuber, für das Vorjahr aus, das heißt auf jeden der 5854 Bürger entfallen aktuell 862 Euro. Zählt man die Schulden des gemeindlichen Seniorenheims Priental und des Abwasserzweckverbandes dazu, dann wachsen die Verbindlichkeiten für jeden Einzelnen auf 1243 Euro an.

Investitionen
stehen an

Die Entwicklung des Schuldenstandes sei bisher sehr gut verlaufen, das sei notwendig, denn auch in Zukunft stünden noch einige sehr kostenintensive Projekte für die Gemeinde an. Das seien nicht nur die Priental-Halle, sondern vor allem die ständig laufenden Maßnahmen zur Abwasserentsorgung und zur Strom- und Trinkwasserversorgung, die Hochwasserschutzmaßnahmen, der Breitbandausbau, die weitere Entwicklung der Nahwärmeversorgung und dazu die Sanierung der maroden Wasserleitungsstränge innerhalb des Ortes, verbunden mit der Sanierung der entsprechenden Ortsstraßen.

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