Bad Feilnbach – Die Gemeinde legt vor in puncto Energiewende: Es werden sämtliche Liegenschaften von fossilen Brennstoffen auf Pellets umgestellt, Straßenlampen auf LED umgerüstet, die Nahwärme vorangetrieben und ein eigener Arbeitskreis für Klima und Umwelt gebildet, in dem sich die Bad Feilnbacher mit Ideen einbringen können.
Mit fünf anderen Kommunen ist Bad Feilnbach zudem Gründer der Stromgesellschaft „Mangfalltal Energie“, die regenerativen Strom aufkauft und an die Bürger weitergibt. Für Bürgermeister Anton Wallner ein „ganz wichtiger Baustein im Umbau auf regenerative Energien“.
Der Gemeinderat strebe so an, Strom aus der Region zu erzeugen und die Wirtschaftskraft aktiv vor Ort zu halten und zu fördern – beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit den Waldbauern für Pelletherstellung.
Das Thema Umwelt wird großgeschrieben. So ist Wallner der Ansicht, es brauche mehr Akzeptanz, dass die Bürger sehen, dass die Gemeinde Aktionen für die Energiewende anpackt und Strom für den eigenen Haushalt produziert. Denn: „PV-Freiflächenanlagen und Windräder werden in naher Zukunft auch die Landschaft in Oberbayern verändern.“
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigen sich Bürgermeister und Gemeinderat damit, wie sie es schaffen können, möglichst unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Das Ergebnis ist ein Energiekonzept, das seit 2013 die Energiewende voranbringen, die Versorgungssicherheit sowie die regionale Wertschöpfung steigern soll. Wallner ist stolz, dass seine Gemeinde nun auch offiziell zu den Vorreitern der Energiewende zählt und von der Regierung von Oberbayern im Team Energiewende Bayern (TEB) aufgenommen wurde. „Mit ihrem Energiekonzept hat die Gemeinde bereits 2013 maßgebliche Akzente für die zukünftige energetische Versorgung und Entwicklung gesetzt. Bad Feilnbach strebt eine größtmögliche Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Wechselwirkungen an und ist in der Region Vorreiter beim Aufbau eines örtlichen Nahwärmenetzes“, heißt es seitens der Regierung von Oberbayern.
Für Wallner ist das Ansporn, weiterzumachen: „Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, mit den Maßnahmen die CO2-Belastung in unserer Kommune zu verringern.“
Wie Bad Feilnbach sich mit kleinen Schritten diesem großen Ziel nähert, kann jeder Bürger auf dem Energiemonitor der Bayernwerke verfolgen. „In den Wintermonaten stehen wir noch nicht so gut da, im Sommer aber können wir einen Großteil unseres Energieverbrauchs selber erzeugen. Das ist der Weg.“
Auch wenn einiges bereits energieeffizient läuft, gebe es laut Wallner noch einiges zu tun, damit noch mehr Energie eingespart werden könne: „Wir als Kommune gehen mit gutem Beispiel voran und wollen motivieren, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann.“
Geplant sei, bald Bürgerprojekte zu starten, in denen die Leute ihr Engagement einbringen können. Wallner wirbt außerdem für Heizungstausch oder Dämmung des eigenen Hauses. Schließlich sei inzwischen absehbar, wohin die Reise gehe: „Energie in der Region erzeugen ist ein riesiger Gewinn für uns.“ Marina Birkhof