5500 Zuschauer in 20 Vorstellungen

von Redaktion

Bilanz und Ausblick bei Jahresversammlung des Volkstheaters Flintsbach

Flintsbach – Auf eine ereignisreiche Theatersaison 2023 blickte Vorsitzender Anton Obermair bei der Jahreshauptversammlung des Volkstheaters Flintsbach zurück. Dabei ging es nicht nur um den Rückblick auf die Inszenierung des Vorjahresstücks „Der Geisterbräu“ und das 200-jährige Jubiläum des Theaterhauses, sondern auch um die Aussicht auf ein vielversprechendes Jahr 2024, geprägt von der Vorstellung eines neuen Theaterstücks. Zudem standen Neuwahlen an.

Leichter
Rückgang

Die Laienschauspieler des Theatervereins konnten in insgesamt 20 Vorstellungen etwa 5500 Zuschauer in ihr Theater locken, was etwas weniger als erwartet war. Obermair fasste zusammen, dass der etwas niedrigere Zuspruch möglicherweise auf das übermäßige Freizeitangebot im vergangenen Jahr zurückzuführen sei, jedoch könne dies nicht eindeutig festgestellt werden.

Trotzdem war die Aufführung von „Der Geisterbräu“ für die Laienschauspieler aus Flintsbach ein großer Erfolg. Obermair betonte, dass dieses Stück aufgrund seiner Popularität, nicht zuletzt durch die Fernsehfassungen des Bayerischen Rundfunks, fast schon eine Garantie für Erfolg darstellte. Er fügte hinzu: „Aber trotzdem wird einem nichts geschenkt. Es war eine Menge Arbeit, sowohl bei den Proben als auch beim Bühnenbau und allem, was sonst noch dazugehört.“ Sein Dank für eine großartige und erfolgreiche Saison gebührte schließlich allen Mitwirkenden auf und hinter der Bühne, insbesondere dem Spielleiter Martin Obermair, der den „Geisterbräu“ in „hervorragender Weise“ inszeniert hat, so der Vorsitzende.

Im vergangenen Jahr feierte das Theaterhaus ein bedeutendes Jubiläum, nämlich den 200. Geburtstag. Anlässlich des Tages der offenen Tür konnten interessierte Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen. Obermair betonte die Begeisterung der Besucher für das Theaterhaus und stellte heraus, dass es etwas Besonderes sei, als eines der 120 schönsten, interessantesten und besterhaltenen Theaterbauten in Europa zu gelten, wie es in der Europäischen Route Historische Theater heißt.

Trotz des Jubiläums richtet sich der Blick bereits auf die kommende Spielzeit, die den Akteuren keine Ruhepause bieten wird, da die Vorbereitungen für das große 350. Jubiläum im nächsten Jahr anstehen. Ein besonderer Höhepunkt wird der Festakt in der Faschings-Festhalle am 29. März 2025 sein.

Im Bericht von Spielleiter Martin Obermair zu „Der Geisterbräu“ wurde ebenfalls reichlich Lob und Dank ausgesprochen. Er wies darauf hin, dass alle viel Zeit in das Theater investieren und die fast 350 Jahre alte Tradition nicht selbstverständlich sei. Er drückte seine Freude darüber aus, dass etwa 25 Personen sich regelmäßig auf die Bühne stellen und das Theaterhaus beleben. In der heutigen schnelllebigen Zeit hob er die besondere Bedeutung des Zusammenhalts in der Theatergemeinschaft hervor. Er unterstrich die Möglichkeit, sich für einige Monate im Theaterhaus in eine andere Welt zu versetzen, um gemeinsam großartige Aufführungen zu präsentieren.

Ihm gebührte der Moment, auf den alle Besucher der Jahreshauptversammlung gewartet hatten – er gab das neue Theaterstück bekannt: „Die Teufelsbraut“ von Franz Kranewitter. In dem Stück, das bereits 1980 auf dem Spielplan stand, kommt der Teufel mit seinem Diener Stoffl auf Sommerfrische aufs Land und verliebt sich in das Bauernmädchen Lisi. Ihr Verlobter Hansl ist darüber nicht erfreut und verpasst dem Teufel und seinem Diener eine Tracht Prügel. Zurück in der Hölle herrscht Chaos, und alle sind sich einig – Lisi muss in die Hölle. Doch als sie dort ist, verhält sie sich überhaupt nicht teuflisch. Das herrlich-komische Stück betrachtet den Teufel und seine Gefolgschaft aus einer ironisch-menschlichen Perspektive und verspricht nicht nur Kurzweil, sondern auch eine angespannte Lachmuskulatur.

Applaus für
Martin Obermair

Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher überbrachte die Grüße der Gemeinde und führte die Neuwahlen durch. Gewählt wurden Anton Obermair zum Vorsitzenden, Florian Wilhelm zum Zweiten Vorsitzenden, Martin Obermair zum Spielleiter, Wolfgang Obermair zum Schriftführer, Thomas Stocker zum Kassierer sowie Michaela Goldes, Bernhard Obermair und Simon Obermair zu Beisitzern. Martin Obermair, der seit 1994 das Amt des Schriftführers wahrgenommen hatte, seit 45 Jahren dem Vorstand angehörte und in insgesamt 36 Rollen auf der Bühne zu sehen war, trat zurück, um der jüngeren Generation den Vortritt zu lassen. Die Versammlung würdigte ihn und seinen Einsatz mit anhaltendem Applaus.

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