Im ruhigen Fahrwasser zurück

von Redaktion

Museumsverein „Müllner Peter“ stellt seine Arbeit im Gemeinderat Aschau vor

Aschau – „Die Gemeinde Aschau wird den Museumsverein ,Müllner Peter von Sachrang‘ und den Ausstellungsbetrieb in der Alten Schule wie bisher unterstützen“, waren sich bei der letzten Sitzung die Aschauer Gemeinderäte über alle Fraktionsgrenzen hinweg einig.

Der Museumsverein erhält weiterhin einen jährlichen Finanzzuschuss der Gemeinde von 5500 Euro, zuzüglich eine Erstattung der Nebenkosten von maximal 2500 Euro für Strom, Heizung und Telefon. Zu Beginn des Kalenderjahres wird der festgesetzte Betrag überwiesen. Diese angesetzten Summen sollen weiterhin beibehalten werden.

Einst drohte
die Auflösung

Die Vorsitzende Cäcilie von Feilitzsch-Rauch stellte dem Gremium den Verein und seine Arbeit vor. Nach schweren Turbulenzen in den vergangenen Jahren und einer drohenden Auflösung ist der Museumsverein mittlerweile wieder in ruhigen Gewässern angekommen und kann seinen satzungsgemäßen Aufgaben nachkommen. Der Haushalt ist weitestgehend ausgeglichen, es ist der Vorstandschaft in den letzten Jahren gelungen, die notwendigen Mittel für den weiteren Betrieb des Museums und der Sammlungen zusammenzubringen. Der jährliche Zuschuss der Gemeinde stellt dabei einen wichtigen Beitrag dar. Die Zweite Vorsitzende Brigitte Peters machte die Gemeinderäte mit den Neuerungen und dem aktuellen Bestand der Sammlung bekannt.

„Kern der Ausstellung im zweiten Stockwerk der Alten Schule in Sachrang ist die ,Standard Müllner Peter Ausstellung‘ mit allem, was in den vergangenen Jahren an Archivalien dazugekommen ist. Als „Schlechtwetter-Aufenthaltsvariante“ ist die Ausstellung bei Touristen beliebt, aber wer sie einmal gesehen hat, der findet beim nächsten Besuch nichts Neues mehr.

Dieser Entwicklung arbeitet der Verein entgegen und reichert die Standard-Ausstellung jedes Jahr mit einer Sonderausstellung an, die in den vorhandenen Bestand einbezogen wird.

Im vergangenen Jahr war ein schmales, über 200 Jahre altes Büchlein im Müllner-Peter-Museum der Star der Sonderausstellung „Antimonbutter und Fingerwurm“. Beides sind heute unverständliche Begriffe, aus einer längst vergangenen Zeit vor über 200 Jahren. Sie stammen aus einem Büchlein, das zufällig in gesammelter Flohmarktware entdeckt und für das Sachranger Museum angekauft wurde. Ohne Zweifel stammt es von Peter Huber, seit Jahrzehnten allgemein bekannt als der Müllner Peter von Sachrang. „Ein Schreibbuch vor mich, Peter Hueber Mühlensohn von Gränzhub“ hat das Sachranger Allroundgenie sein Notizbüchlein betitelt, in dem er gängige Rezepte für Mensch und Tier aufführt, die er tagtäglich bei seinen Behandlungen verwendete.

Büchlein steht
im Zentrum

Um dieses Büchlein entwickelte der Museumsverein ein Rahmenprogramm, die Rezepte wurden in aktuelle Sprache übersetzt und ein Expertensymposium traf sich im Bergsteigerdorf Sachrang zur Diskussion des Fundes. Neben den Ausstellungen im Alten Schulhaus erinnerte Brigitte Peters an die weiteren Aktionen des Vereins, beginnend beim Brotbacken im Backofen am Schulgarten über die Konzerte und Musikveranstaltungen bis hin zur Beteiligung an allen Veranstaltungen im Dorf.

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