Tag 1 für Bürgermeister Max Singer

von Redaktion

Interview So startet Bad Feilnbachs neues Gemeindeoberhaupt in die Amtszeit

Bad Feilnbach – Zwei Monate nach der Bürgermeisterwahl zieht am heutigen Freitag das neue Gemeindeoberhaupt ins Bad Feilnbacher Rathaus ein. Max Singer (ÜW) übernimmt die Amtsgeschäfte von Anton Wallner (CSU), der die Geschicke der Gemeinde in den vergangenen sechs Jahren geleitet hatte. Der aus dem Ortsteil Au stammende Singer (47) hatte die Wahl am 14. Januar mit 56,6 Prozent der Stimmen gewonnen.

Herr Singer, Ihr erster Tag als Bürgermeister von Bad Feilnbach fällt auf einen Freitag. Wie, denken Sie, wird Ihr erster Arbeitstag aussehen?

Unser Geschäftsführer Herr Dethof hat sich den Tag für mich geblockt und wird mir alles im Detail zeigen. Ich werde den Schlüssel vom Rathaus bekommen, in die EDV eingewiesen und versuchen, bei möglichst vielen Mitarbeitern ganz offiziell „Grüß Gott“ zu sagen.

Wie sahen Ihre Wochen seit der Wahl am 14. Januar aus? Was kam alles auf Sie zu und wie konnten Sie sich in der Kürze der Zeit einarbeiten?

Die letzten Wochen waren natürlich sehr ereignisreich. Bis zuletzt war ich bei der Berufsfeuerwehr in München im Einsatzdienst – gleichzeitig wurde ich auch schon in Gemeindetätigkeiten eingebunden. Ich habe bereits mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprechen können, alle Kindergärten und Schulen der Gemeinde besucht und mich mit dem ebenfalls neu gewählten Personalrat ausgetauscht.

Auch konnte ich an einigen rathausinternen Besprechungen teilnehmen und hatte zwecks Amtsübergabe mehrere Treffen mit Anton Wallner (Bürgermeister bis 14. März 2024, Anm. d. Red.). Ebenso war ich auf einem Bürgermeister-Seminar in Fürstenfeldbruck.

Wann steht Ihre Vereidigung auf dem Programm?

Diese findet nächste Woche am Donnerstag, 21. März, im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung, die um 19 Uhr beginnt, statt.

Welches sind die wichtigsten Projekte, die Sie a) als Erstes anpacken müssen und b) angehen wollen?

Die Liste ist lang, aber da jetzt einzelne Punkte heraus zu picken ist schwierig und wäre den anderen Punkten gegenüber unfair. Darum möchte ich auf einzelne Punkte nicht eingehen. Allerdings ist der Haushalt für dieses Jahr schon eine große Herausforderung.

Die Stimmung im Gemeinderat war auch für Außenstehende in den jüngsten Sitzungen spürbar angespannt, es fielen deutliche Worte. Wie werden Sie mit der Lage umgehen und wie wollen/können Sie es schaffen, dass der Rat zu einer Einheit findet?

Grundsätzlich war ich bis jetzt Teil des Gemeinderats, kenne also die Mitglieder. Die erste Sitzung nach der Wahl war sehr emotional – das hatte ich in dem Ausmaß nicht erwartet. Aber inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt und alle haben wieder auf eine sachliche Ebene zurückgefunden. Alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sind am Wohle der Gemeinde Bad Feilnbach interessiert und das ist auch die Grundlage für eine gute zukünftige Zusammenarbeit.

Glauben Sie, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit tatsächlich wieder möglich sein wird?

Ja, auf alle Fälle!

In den vergangenen Wochen war in der öffentlichen Diskussion oft auch von einem „Riss“, der sogar durch die ganze Gemeinde gehen soll, die Rede. Sehen Sie das auch so? Wenn ja, was können Sie als Bürgermeister hier tun?

Das kann ich so nicht bestätigen. Es gibt unterschiedliche Meinungen, wie und von wem die Gemeinde repräsentiert werden soll – am Ende hat eine demokratische Wahl mit einem eindeutigen Ergebnis entschieden. Ich möchte allen Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe begegnen, egal, wen sie gewählt haben, und mit sachlichen Gesprächen das Beste für unsere Kommune erreichen. Wichtig ist mir, alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen, zuzuhören und möglichst viele Meinungen zu sammeln, um dann mit bestem Wissen und Gewissen bewerten und entscheiden zu können.

Es wartet eine Menge Arbeit in einem völlig neuen Berufsfeld auf Sie, in dem Sie zeitlich enorm gefordert werden. Wie sieht Ihr Gegenpol dazu aus, wo und wann tanken Sie auf?

Bei meiner Familie, Freunden und bei sportlichen Unternehmungen. Aus meiner beruflichen Vergangenheit als Feuerwehrmann weiß ich, dass Gesundheit an erster Stelle steht und man auf sich selbst achten muss, sich aber auch nicht zu wichtig nehmen darf. Mit unserer guten Gemeindeverwaltung und einem guten Gemeinderat im Rücken bekomme ich qualifizierte Unterstützung für meine Tätigkeit – das lässt mich beruhigt für die kommenden Aufgaben in die Zukunft blicken. Meine Familie steht außerdem voll und ganz hinter mir und wir wissen, dass wir gemeinsam den für uns richtigen Weg finden. Mein Wunsch ist – wenn ich den noch äußern darf –, dass alle gemeinsam, die Bürger, die Ortsvereine, die Mitarbeiter der Gemeinde, der gesamte Gemeinderat und die drei Bürgermeister mithelfen, dass die Gemeinde Bad Feilnbach (weiter) eine gute und lebenswerte Zukunft hat. Ich werde vorangehen und freue mich über jeden, der uns unterstützt!

Interview Eva Lagler

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