Aschau – Die Bushaltestelle an der Staatsstraße 2093 Rosenheimer Straße/Ecke Blumenstraße wird barrierefrei umgebaut. „Es steht der Gemeinde Aschau mit ihren überdurchschnittlich vielen Senioren und den zahlreichen Behinderteneinrichtungen gut an, so viele Bauvorhaben wie möglich barrierefrei und ohne Hindernisse zu gestalten“, so Bürgermeister Simon Frank bei der Sitzung des Gemeinderates. Mit der Umsetzung der Baumaßnahme werde ein deutlicher Mehrwert für den ÖPNV und Menschen mit Behinderungen erreicht, so Frank. Die Förderzusage wurde bereits mündlich erteilt. Die schriftliche Bestätigung erwartet die Gemeinde in nächster Zeit.
Hohe Förderungen
für die Gemeinde
Im Zuge der Sanierung der Blumenstraße soll auch die vorhandene Bushaltestelle, die sich im Einmündungsbereich in die Rosenheimer Straße befindet, barrierefrei umgebaut werden. Dieser Umbau wird von der Regierung von Oberbayern mit bis zu 70 Prozent gefördert. Der Förderantrag wurde bereits gestellt. Zusätzlich soll an der neu gestalteten Bushaltestelle ein Buswartehäuschen errichtet werden. Im Landkreis Rosenheim werden diese Buswartehäuschen zentral vom Landratsamt beschafft und mit bis zu 75 Prozent gefördert.
Der barrierefreie Umbau und das Wartehäuschen sind mit Kosten von rund 83000 Euro veranschlagt, abzüglich der Zuschüsse von rund 59000 Euro verbleibt für die Gemeinde Aschau ein Rest von knapp 24000 Euro für das gesamte Bauvorhaben. Im Zuge der Bauarbeiten wird der bisher durch die Trafostation unterbrochene Fuß- und Radweg neu gestaltet und durchgezogen. Der Radweg kann für die abbiegenden Autofahrer durch eine Einfärbung des Asphalts sichtbar gemacht werden. Die zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 82000 Euro müssen in der Haushaltsplanung 2024 berücksichtigt werden.
Der Gemeinderat sprach sich mit einer Gegenstimme mehrheitlich für die Umsetzung der Maßnahme aus, auch wenn diese einen hohen Finanzmitteleinsatz für die Gemeinde Aschau bedeutet. Gemeinderat Wolf Neelsen (Bündnis 90/Die Grünen) wies auf mögliche Gefahren hin: Die Bushaltestelle liegt im Bereich des Radweges. Radfahrer aus Richtung Frasdorf kommend, sind hier an der Ortseinfahrt erfahrungsgemäß mit erheblicher Geschwindigkeit auf dem ostwärts der Straße verlaufenden Radweg unterwegs und gefährden dabei wartende sowie ein- und aussteigende Fahrgäste der Buslinie. Zum Teil queren die Radfahrer schon vor der Verkehrsinsel die Fahrbahn, um auf die „richtige Seite“ zu kommen und das ohne Zeichengeben oder Umschauen. Durch den barrierefreien Ausbau der Bushaltestelle verengt sich die Straßenführung in Richtung Frasdorf. Aus Aschau kommende Fahrzeuge, die links in die Pölchinger Straße abbiegen wollen und den Gegenverkehr passieren lassen müssen, können während der Wartezeit künftig nicht mehr rechts überholt werden. Dies könnte einen Rückstau nach sich ziehen.
Autos zu schnell
unterwegs
Dr. Silke Helfmeyer (FWG) wies darauf hin, dass die Autos auf der S2093 von Frasdorf her viel zu schnell in Aschau einfahren. „Keiner hat die Geschwindigkeit auf die erlaubten 50 Stundenkilometer abgesenkt. Für die Fahrgäste an der Bushaltestelle entstehe durch diese unangepasste Geschwindigkeit eine zusätzliche Gefährdung“. Sie regte an, wie am ostwärtigen Ortseingang von Bernau her die Geschwindigkeit rechtzeitig auf 70 Stundenkilometer zu drosseln und damit den einfließenden Verkehr zu verlangsamen. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, diese Geschwindigkeitsbegrenzung auch für die nördliche Ortseinfahrt an der S2093/Rosenheimer Straße zu beantragen.
Die Bauarbeiten an der Blumenstraße haben mittlerweile begonnen. Das alte Transformatorhaus wurde vom Bayernwerk abgebaut und durch einen neuen, bedeutend kleineren Kasten am Straßenrand ersetzt. In den nächsten Wochen werden die Leitungen in der Straße erneuert, die Ränder befestigt und der neue Belag aufgebracht.