Stelldichein der Gebirgsschützen

von Redaktion

Raublinger Kompanie feiert 20 Jahre Wiedergründung und richtet Bataillonsfest aus

Raubling – „Da Himmevater moant’s heit guad mit uns“, hob Hauptmann Robert Oschwald von der Gebirgsschützenkompanie (GSK) „Oberer Wasen“ Raubling bei seinen Willkommensgrüßen hervor. Wie treffend seine Worte waren, verdeutlichte ein in den bayerischen Landesfarben weißblauer Himmel zum Jubiläumsfestsonntag.

Eine würdige und farbenfrohe Feier

Die Vorbereitungen für das 20-jährige Gründungsfest der GSK „Oberer Wasen“ und dem damit verbundenen 37. Bataillonsfest des Inn-Chiemgaus waren enorm, ein würdiger, farbenfroher und festlicher Sonntag kann nun als Lohn gesehen und als bisheriger Höhepunkt seit der Wiedergründung vor 20 Jahren in die Chronik eingetragen werden. Beim feierlichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Ursula Kirchdorf sprach Kompaniepfarrer Martin Gehringer von der Erinnerung, die Identität schaffen würde. „So betrifft es die Gebirgsschützen, als auch die Christen mit der Erinnerung an Jesu Geburt vor mehr als 2000 Jahren. Wo Erinnerung lebendig gehalten wird, bringt sie Frucht, sie schlägt Brücken durch die Zeiten“, rief er den Gottesdienstbesuchern zu. Mit ihm am Altar zelebrierten Ehrenkompaniepfarrer Lorenz Poschenrieder (früher in Raubling tätig) und Diakon Josef Jackl. Die musikalische Umrahmung übernahm der Männerchor Reisach unter der Leitung von Professor Wilhelm Walter. Anschließend fand die Totenehrung am alten Kirchenfriedhof mit Kranzniederlegung und Ehrensalut der Patenkompanie Flintsbach statt.

Alsdann setzte sich der Festzug mit Musikkapellen und Pferdekutschen von Kirchdorf nach Raubling in Richtung Inntal Gymnasium mit Ziel Starkbierfestzelt in Bewegung. An die 20 Kompanien des Bataillons Inn-Chiemgau und einige Vereinen der Gemeinde Raubling sowie auch Tiroler und Südtiroler Gebirgsschützen begleiteten die Raublinger Gebirgsschützen.

An den postierten Ehrengästen gegenüber dem Gymnasium vorbei war das Defilieren Höhepunkt des Festzuges, ehe es ins Festzelt zur gemütlichen Einkehr mit Ansprachen und Ehrungen ging. Die Musikkapellen Großholzhausen und Flintsbach wechselten sich mit der Unterhaltung im vollen Festzelt ab. Mit etwa 1200 Personen gaben die Gastgeber die Zahl der Teilnehmer an. Raublings Bürgermeister Olaf Kalsperger gab seiner Freude Ausdruck, gemeinsam das 20-jährige Wiedergründungsfest feiern zu können. Im Rückblick erwähnte er Startschwierigkeiten und hob den Erhalt der Tradition für die Zukunft hervor, die in der GSK so vorbildlich gelebt würde.

Landrat Otto Lederer sprach von der Freiheit als hohes Gut, für die sich die Gebirgsschützen ursprünglich immer eingesetzt hätten. Er erinnerte an die wechselvolle Geschichte, die nicht immer friedlich verlaufen sei.

Mit Blick auf die Tiroler und Südtiroler Gäste sagte er, „dass aus Feinde Freunde wurden und uns mit denen mehr verbindet, als mit manchem Bundesland“. Gau-Hauptmann Hans Rucker sah allen Grund zum Feiern und hob Raubling als zuverlässigen Bestandteil des Inn-Chiemgau-Verbandes hervor, an dem sich manch andere ein Beispiel nehmen könnten. „Macht’s weiter so“, sagte er und gratulierte.

Jahrhundertealte Tradition

Die Geschichte der Raublinger Gebirgsschützen reicht bis ins ausgehende Mittelalter zurück. Die schriftlichen Nachweise reichen bis ins 15. Jahrhundert. Am 17. Juni 2004 wurde dann die jetzige Kompanie „Oberer Wasen“ Raubling mit einer feierlichen Aufstellungsversammlung wiedergegründet.

Ehrenhauptmann Willy Schmidt spendete „seiner“ GSK eine Ehrenscheibe, die wiederum der Schützenkompanie Sulzberg Val di Sole aus dem Gebiet Trentino-Südtirol als Anerkennung für die weiteste Anreise geschenkt wurde. Die Patenkompanie Flintsbach wartete mit einer Überraschung auf und übergab eine alte historische Fahne aus Raubling um die Jahrhundertwende von 1900. Hans Fischbacher senior wurde das silberne Abzeichen des Inn-Chiemgaus angesteckt.

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