„Das kann ich niemandem zumuten”

von Redaktion

Zeitumstellung führt in Brannenburg und Flintsbach zu Verschiebung von Gottesdiensten

Brannenburg/Flintsbach – Schon frühzeitig hat sich Pfarrer Helmut Kraus in diesem Jahr Gedanken über die bevorstehende Osternacht gemacht. „Normalerweise findet der Gottesdienst am Ostersonntag um 5 Uhr in Flintsbach und Degerndorf statt“, sagt Kraus. Doch die Zeitumstellung macht dem Pfarrer dieses Mal einen Strich durch die Rechnung.

Osternacht 2024 wird
eine Stunde kürzer

Da die Uhren am Sonntagmorgen, 31. März, von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden, würde die Osternacht „gefühlt um 4 Uhr“ beginnen. Zu früh für Kraus und seine Ministranten. „Wir müssen das Feuer entzünden, die Speisensegnung und die Kerzen vorbereiten, das braucht eine gewisse Vorlaufzeit“, sagt der Pfarrer. Und auch für die Gläubigen, die den Gottesdienst bisher um 5 Uhr morgens gewohnt waren, wäre es eine Umstellung. „Das kann ich niemandem zumuten“, sagt Kraus. 

Schon rund zwei Wochen vorher steht für ihn daher fest, die Osternacht auf 6 Uhr zu verlegen. Sowohl in der Flintsbacher Kirche St. Martin als auch in der Degerndorfer Kirche am Inn-Christkönig wird die Segnung inklusive Osterfeuer und Kirchenchor eine Stunde später beginnen als sonst. Auch der Familiengottesdienst in der Brannenburger Kirche Mariä Himmelfahrt findet um 9.30 Uhr und somit eine halbe Stunde später statt als gewohnt. „Zumindest bleibt die Brannenburger Osternacht am Samstag um 21 Uhr unberührt“, versichert der Pfarrer. 

Doch nicht alle Gemeinden handeln wie der Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach. „Bei uns bleibt es wie gehabt bei 5.30 Uhr in Oberaudorf”, bestätigt beispielsweise Hans Huber, Pfarrverbandsleiter für das obere Inntal. Er lasse sich von der Zeitumstellung nicht aus der Ruhe bringen. Manches im Leben sei eben nicht zu ändern. „Da gehe ich das Risiko ein, dass wir alle verschlafen“, meint Huber scherzhaft. In Raubling entsteht das Problem laut des dortigen Pfarrverbandes gar nicht. Denn dort gebe es ohnehin keine Osternacht zu so einer frühen Uhrzeit. Dementsprechend bleibe dort alles wie gehabt. 

„Die Pfarreien haben freie Hand, die Gottesdienstzeiten festzulegen“, bestätigt Ursula Hinterberger, Pressesprecherin der Erzdiözese München und Freising. „Grundsätzlich gilt nur, dass die Osternacht in der Nacht stattfinden muss, also nicht vor Einbruch der Dunkelheit beginnen und nicht nach Ende der Dunkelheit enden soll.“ Die korrekte Gottesdienstzeit sei auf der Webseite der jeweiligen Pfarreien oder auch in Form von Aushängen oder dem Pfarrbrief zu entnehmen. 

Zu früh wird wohl
niemand kommen

Pfarrer Kraus hat trotz seines zeitlichen Versatzes keine Sorge, dass jemand eine Stunde zu früh zum Gottesdienst erscheint. „Ich denke, wer so früh zu uns kommt, wird sich vorher informieren“, sagt er. Man müsse nur das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Nacht auf den Ostersonntag in diesem Jahr eben eine Stunde kürzer ist. 

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