Aschau – „Wir liegen wieder im Zeitplan“ sagte Bauherr Werner Heinrichsberger bei der Hebfeier des Agrad Chaletwinkls in Aschau und aus seinem Gesichtsausdruck war eine gewisse Erleichterung zu lesen. Knapp 100 Gäste waren auf das Gelände des ehemaligen Campingplatzes „Am Moor“ gekommen, um die mittlerweile deutlich ersichtlichen Fortschritte des 16-Millionen-Projekts zu feiern. Von den zwölf Chalets des Feriendorfes mit jeweils 50 Quadratmetern Wohnfläche sind die ersten drei bereits zu erkennen, und auch das Grundgerüst für die beiden großen Appartement-Häuser mit 15 Wohnungen ist fertig.
Moorboden
und Wintereinbruch
Seit dem Spatenstich im Oktober 2023 war der Weg bis dorthin jedoch gar nicht so einfach, wie Architekt Benedikt Brüderl, Geschäftsführer der brüderl Manufaktur GmbH, betonte. „Der Moorboden war durchaus eine Herausforderung“, meint er. Und auch der Wintereinbruch im Dezember, als noch keine Dächer gebaut waren, machte es den Handwerkern nicht einfacher.
„Doch mit gemeinsamer Kraft haben wir bisher jegliche Hindernisse überwunden“, verkündete Zimmerer Franz Wörndl vom Meisterbetrieb aus Eggstätt, der die Hebfeier eröffnete und zumindest im zweiten Anlauf das erhobene Glas auf dem Boden des Bauwerks zerschellen ließ. „Auf dass uns die Scherben Glück bringen“, meinte der Zimmerer.
Insgesamt sind laut dem Bauherrn circa 80 Leute rund um die Großbaustelle am Ortsausgang Richtung Bernau aktiv. Die Investition der Familie Heinrichsberger ist groß. „Da sind wir mittlerweile bei rund 16 Millionen Euro”, sagt der Bauherr auf Nachfrage. Auch er sei nicht von den größtenteils teurer werdenden Baukosten verschont geblieben. Schon seit rund zweieinhalb Jahren ist das gewaltige Bauprojekt in Planung. Doch der Aufwand soll sich bald im Sinne des Tourismus bezahlt machen. „Ihr wisst gar nicht, wie wichtig das für uns ist“, sagte Bürgermeister Simon Frank. Er sei froh darüber, was „jeder Beteiligte hier reißt“, um das Angebot für Erholungssuchende in der Gemeinde künftig deutlich zu vergrößern. Auch der Präsident des Tourismusverbands Oberbayern München, Klaus Stöttner, lobte vor allem die regionale Wertschöpfung und mit welchem „positiven Beispiel“ die Familie Heinrichsberger vorangeht.
Noch zum Ende des Jahres soll das Chaletdorf fertig sein. „In der zweiten Dezemberwoche soll alles stehen“, sagt Werner Heinrichsberger. Läuft alles nach Plan, sind die Chalets und Appartements mit Küche, Essplatz, Wohnbereich, Holzofen, Schlaf- und Badezimmer, bodentiefer Dusche, Sauna, Pool und Terrasse ab August buchbar. Als „grobe Hausnummer“ stellt der Bauherr 250 bis 500 Euro pro Nacht und Wohnung in Aussicht. „Wir wollen aber auch etwas Hochwertiges bieten“, sagt Heinrichsberger.
Neben der genannten Ausstattung können sich die Gäste somit ab Ende des Jahres auf moderne Holzbau-Architektur inklusive Dorfplatz mit einem Multifunktionsraum, einem Hauswirtschaftsraum, Spielplatz und einem Kneippbecken freuen. Der Grundstein dafür ist gelegt.