Stephanskirchen/Rosenheim – Es ist ein typischer Montagmorgen: Nach dem Wochenende fällt der Start in die Routine – wie jede Woche – allen Familienmitgliedern schwer. Dank des Wutausbruchs des Zweijährigen, der lieber mit seinen Hausschlappen statt den Straßenschuhen zur Kita gehen möchte, ist der eingerechnete Zeitpuffer aufgebraucht. Denn bis zum Gründonnerstag, 28. März, ist die Innbrücke noch komplett wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Das heißt, der tägliche Arbeitsweg von Stephanskirchen nach Rosenheim führt nur über die Miesbacher Straße. Und so wie mir, geht es bis zu 40000 anderen Autofahrern auch.
Staus auch
ohne Baustelle
Denn so viele motorisierte Fahrzeuge fahren laut Staatlichem Bauamt Rosenheim zu Spitzenzeiten im Schnitt über die Innbrücke und die Miesbacher Straße in Richtung Rosenheim. Zu den Stoßzeiten am Morgen und während des Feierabendverkehrs am Nachmittag kann es sich da schon mal stauen. Während der Sperrung verlagert sich der Verkehr auf eine Route. Verzögerungen sind programmiert. Von 2. bis 13. April soll dann noch die Durchfahrt für den Autoverkehr in Schloßberg gesperrt werden. Grund dafür sind der Bau einer Querungshilfe und der barrierefreie Ausbau einer Bushaltestelle.
Immerhin stimmt das Wetter. Denn wie das Staatliche Bauamt vorab bekannt gegeben hat, sei das wichtig, damit sich die Arbeiten nicht verlängern. Die Sonne scheint und die Simsseestraße in Stephanskirchen ist gegen 8.15 Uhr soweit frei. Doch dass die Freude nicht lange währt, wird an der Kreuzung zur Äußeren Salzburger Straße klar. Bereits hier stockt es bei der Einfahrt auf die Miesbacher Straße. Zu einer früheren Stunde dürfte der Rückstau wohl noch größer gewesen sein. Autos, Lkw und der Linienbus kommen nur im Schritttempo voran.
Das Navi schlägt deswegen eine alternative Route vor. Am Ziegelberg geht es dann wieder auf die Miesbacher Straße. Auch hier: Stau. Mit dem Wissen, dass es in den kommenden Tagen eben länger dauern wird, kann man sich auf die Situation einlassen und die nötige Geduld aufbringen, sage ich mir.
Dieses Mantra scheinen aber nicht alle Autofahrer zu teilen, was sich beim Einfädeln in den dichten Verkehr auf der Umgehungsstraße zeigt. Statt, wie in der Fahrschule gelernt, den Anbindungsstreifen auszufahren, um dann im Reißverschlussverfahren einzufahren, drängeln sich manche Pkw schon davor ein. Der Verkehr stockt noch mehr.
Plötzlich ertönt aus der Ferne das Martinshorn. Nur langsam nähert sich das Alarmsignal. Die Sanitäter müssen sich den Weg durchkämpfen, denn nicht jeder bildet die Rettungsgasse. Da die Straße breit genug ist und auch der Gegenverkehr ausweicht, kommt der Rettungswagen voran – allerdings langsamer als gewohnt.
Fahrzeit mindestens doppelt so lang
Einmal auf der Miesbacher Straße, läuft die Fahrt dann auch. Auf Höhe Kastenau hin zur Innsbrucker Straße stockt es dann wieder. Denn hier wollen die meisten ja hin. Und es muss wieder eingefädelt werden. Mit einer Verspätung von 15 Minuten ist das Ziel Loretowiese dann erreicht. Die Fahrt von Stephanskirchen nach Rosenheim ist mit 30 Minuten doppelt so lang wie gewohnt. Dank der Osterferien ist Parken immerhin kein Problem.