Obing – Die Nachricht vom Tod von Thomas Schmitz löste in den vergangenen Tagen nicht nur in Obing große Trauer und tiefe Betroffenheit aus. Der ehemalige Lehrer und Konrektor der Mittelschule Obing und langjährige Vorsitzende des Turnvereins Obing (TVO) hat mit seiner geselligen und offenen Art und seinem ausgeprägten Sinn für Fairness Generationen von jungen Menschen geprägt.
Bekannt für seinen
feinen Humor
Die Bemerkung in einem seiner Zeugnisse: „Stets heiter gestimmt und zu Frohsinn bereit“ war zeitlebens Programm. Tommi – wie er von vielen genannt wurde – hatte einen sehr feinen Humor, der niemals auf Kosten anderer ging und der in allen Lebenslagen aufblitzte. Neben der häufig gehörten Aussage: „Bei dem hab ich Mathe kapiert“, vielleicht auch einer der Gründe, warum er von seinen Schülern so gemocht wurde.
„Mit Thomas Schmitz verliert Obing einen sehr geschätzten und beliebten Mitbürger, der in vielen Bereichen sehr erfolgreich engagiert war“, erinnert der ehemalige Obinger Rektor und langjährige Wegbegleiter Ludwig Bürger. Aufgrund seiner aufgeschlossenen, umgänglichen Art sei er beim Kollegium und bei seinen Schülern gleichermaßen gut angekommen und es habe ihm nirgends Probleme bereitet, sich zu integrieren. Ganz im Gegenteil, Schmitz war oftmals der Motor bei gesellschaftlichen Ereignissen. Sein besonderer Witz und seine Wortgewandtheit, die er bei Feierlichkeiten treffend zum Ausdruck bringen konnte und seine organisatorischen Talente wurden nicht nur im schulischen Bereich geschätzt.
Mit „seiner Obinger Schule“, die Thomas Schmitz auch über einen längeren Zeitraum alleine geleitet hat, war er fest verwurzelt. 2001 wurde er zum Konrektor ernannt. Auch nach seinem Ruhestand 2019 lag ihm die Obinger Schule noch am Herzen und er engagierte sich weiter als Schulweghelfer. Kinder waren ihm wichtig, seine eigenen, seine Schüler und die im Turnverein. Der TV Obing war seine zweite große Herzensangelegenheit.
„Der Verein verliert mit ihm eine seiner größten und prägendsten Persönlichkeiten der gesamten bisherigen Vereinsgeschichte, einen aktiven Sportler, einen großartigen und wertvollen Vereinsaktivisten, dessen Arbeit von einem Übermaß an Engagement, Hilfsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Vereinstreue geprägt war, betont der Zweite Vorsitzende und langjährige Weggefährte Fritz Baumann. Bis zum Schluss habe Thomas Schmitz überaus großes Interesse an „seinem Turnverein“ gezeigt, den er wesentlich mitgestaltet und geformt habe. Sein ehrenamtliches Engagement habe erst als Jugendleiter beim Volleyball und später als Jugendleiter, 12 Jahre als Abteilungsleiter und über 35 Jahre lang als Trainer der Fußballjugend begonnen. Ab 1988 habe er für zwei Jahre das Amt des Zweiten Vorsitzenden übernommen und seit 1990 hat er als Vorsitzender den TV Obing durch Höhen und Tiefen geführt. „Stets mit einem klaren Blick für das Wohl des Vereins und seiner Mitglieder. Unter seiner Führung erlebte der TV Obing eine beispiellose Entwicklung. Von einem Verein mit rund 1000 Mitgliedern wuchs er unter seiner Leitung zu einer starken Gemeinschaft von über 1600 Mitgliedern heran.
Im Gemeinderat
engagiert
Seine Vision, sein Engagement und seine Führungskraft haben den Verein zu dem gemacht, was er heute ist: eine feste Größe im sportlichen und gesellschaftlichen Leben unserer Gemeinde“, sagt Baumann. Und auch kommunalpolitisch war der Wahl-Obinger 12 Jahre lang als Mitglied des Gemeinderats und Mitglied des VG-Rats engagiert. „Er war ein sehr feiner Mensch, der sich mit ganzem Herzen für die Gemeinschaft eingesetzt hat“, sagt Bürgermeister Sepp Huber. Vieles, was Schule und Turnverein betreffe, trage seine Handschrift.
Thomas Schmitz wurde am 27. November 1953 in München geboren. Schon als Dreijähriger stand sein Entschluss fest, Lehrer zu werden. Diesen Plan hat er in die Tat umgesetzt. 1978 kam er nach seinem erfolgreichen Studium zum Volksschullehrer als Junglehrer nach Obing. Später wurde er für einige Jahre an die Hauptschule in Traunreut versetzt. 1981 heiratete er seine Christl. Drei Söhne und fünf Enkel machten das Familienglück komplett. Die Familie hatte für ihn einen hohen Stellenwert.
Neben seinem Engagement zählte Rätseln, Schafkopf, Krimilesen und Reisen zu seinen Hobbys. Nach Jahrzehnten im Zelt sollte es für den Pensionist künftig mit dem Wohnmobil in den Urlaub gehen, doch letztlich konnte er es nicht mehr so nutzen wie geplant und nur noch eine größere Reise in sein geliebtes Frankreich unternehmen.