Schonstett – Der Haushalt der Gemeinde Schonstett fällt für dieses Jahr nicht erfreulich aus, so Geschäftsstellenleiter Marco Binder bei der Vorstellung des Zahlenwerkes in der Gemeinderatssitzung. Die künftigen großen Investitionen wie der Bau des Feuerwehrhauses und die Sanierung des Regenwasserkanals werden in den kommenden Jahren den Haushalt belasten – es ist also keine Besserung in Sicht. Dazu gesellt sich in diesem Jahr ein Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen um bis zu 30 Prozent und die Erhöhung der Kreisumlage.
Unterstützung für Vereine dürfte leiden
2024 kann die Gemeinde aufgrund einer hohen Rücklage noch vieles stemmen, doch für 2025 sieht der Finanzplan eine Kreditaufnahme von 1,8 Millionen Euro vor. Bereits dieses Jahr fehlen 228000 Euro, um die Mindestzuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt zu bewerkstelligen. Die Gemeinde wird im Hinblick auf freiwillige Leistungen künftig jeden Euro „zweimal umdrehen“ müssen, darunter wird auch die Unterstützung für die Vereine leiden. Ob durch eine Anhebung der Hebesätze bei der Grund- beziehungsweise Gewerbesteuer die Einnahmen entsprechend gesteigert werden könnten, wird ebenfalls auf der Agenda stehen.
Der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 5,306 Millionen Euro, wobei auf den Verwaltungshaushalt 3,043 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 2,263 Millionen Euro entfallen. Größter Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt ist die Einkommensteuerbeteiligung von 910000 Euro, gefolgt von Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb von 821000 Euro, der Gewerbesteuer mit 420000 Euro, der Schlüsselzuweisung von 340550 Euro, der Grundsteuer A und B mit 131000 Euro, der Umsatzsteuerbeteiligung von 102000 Euro, allgemeinen Zuweisungen von 87450 Euro und einer Zuführung vom Vermögenshaushalt von 127000 Euro. Überschaubar sind die Einnahmen im Vermögenshaushalt – Investitionszuweisungen von 204000 Euro, Veräußerung eines Grundstücks im Baugebiet von 63000 Euro und Beitragseinnahmen von 48000 Euro. Dazu kommt noch eine Entnahme aus den Rücklagen von rund 1,947 Millionen Euro.
Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt schlagen die Umlagen wieder besonders kräftig zu Buche. Allein die Kreisumlage steigt auf nun 848400 Euro, dagegen bleibt die VG-Umlage mit 238600 Euro konstant auf dem Level von 2023. Die Gewerbesteuerumlage beläuft sich auf 54000 Euro. Für Zuweisungen und Zuschüsse (enthalten auch der Kindergarten) sind 1,062 Millionen Euro vorgesehen, der Verwaltungs- und Betriebsaufwand wurde mit 638000 Euro angesetzt.
Für Personal werden 199000 Euro ausgegeben. Im Vergleich zu diesen Beträgen fallen die Zinsausgaben von 3000 Euro kaum „ins Gewicht“ – leider nur eine kurze Momentaufnahme aufgrund künftiger Kreditaufnahmen.
Die hohen Ausgaben für Investitionen betreffen zwei Projekte – den Bau des Feuerwehrhauses mit rund 1,381 Millionen Euro (2025 nochmals 1,6 Millionen Euro) sowie die Sanierung des Regenwasserkanalnetzes mit 453700 Euro (im nächsten Jahr nochmals 445000 Euro). Für die Feuerwehr kostet der Austausch der Piepser 17800 Euro (davon fließen 80 Prozent als Zuschuss zurück), für den Geh- und Radwegbau Murn-Amerang sind 31500 Euro und für den Spielplatz im Baugebiet Schonstett Süd 24000 Euro eingeplant. Für die Abwasserbeseitigung sollen zusätzlich 42000 Euro ausgegeben werden. Für den weiteren Ausbau der Breitbandversorgung werden 33000 Euro (Planungskosten) veranschlagt. Der Finanzplan sieht für 2026 dann für die Umsetzung nochmals 786000 Euro vor, wovon etwa 90 Prozent bezuschusst werden.
Für die Jahre danach ist dann kaum mehr ein finanzieller Spielraum für weitere Investitionen vorhanden. Der Schuldenstand soll Ende dieses Jahres 315200 Euro betragen. Die Mindestrücklage beträgt dann 38630 Euro, die allgemeine Rücklage 48120 Euro.
Ohne Gegenstimme verabschiedet
Um für 2025 gewappnet zu sein, werden Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt in Höhe von 1,6 Millionen Euro festgesetzt. Die Steuersätze bleiben mit 310 von Hundert für die Grundsteuer A sowie 320 von Hundert für die Grundsteuer B sowie Gewerbesteuer unverändert.
Der Haushalt 2024 sowie die Finanzplanung bis 2027 wurden vom Gemeinderat ohne Gegenstimme verabschiedet.