Künftig arbeitet die Sonne mit

von Redaktion

Marktgemeinderat beschließt Photovoltaik-Anlage für Rathausdach

Bad Endorf – Die Marktgemeinde will ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden zwei Vorhaben aus dem Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht: Möglichst viel Strom auf kommunalen Dachflächen zu erzeugen und die Beleuchtung gemeindlicher Einrichtungen auf effiziente LED-Technik umzustellen.

Netz-Strombezug wird reduziert

Auf dem Dach des Rathauses soll eine PV-Anlage installiert werden und den Strombezug aus dem öffentlichen Netz reduzieren. Die Ausgangsbedingungen sind ideal, denn in den Kernarbeitszeiten der Verwaltung – wochentags von 8 bis 16 Uhr – scheint meist auch die Sonne. Nun soll sie als neue „Verwaltungsangestellte“ mit ins Boot geholt werden. Klimaschutzmanagerin Cindy Hesl und Dominik Fochler vom Bauamt stellten dem Rat eine erste Kosten-Nutzen-Analyse vor.

Nach Berechnungen des Priener Ingenieurbüros Exergenion könnte eine PV-Anlage mit einer Leistung von 33 Kilowatt-Peak (kWp) voraussichtlich 70 Prozent des erforderlichen Stroms erzeugen. Der Jahresverbrauch im Rathaus lag 2021 bei 23300 Kilowattstunden (kWh). Mit der PV-Anlage und einer Batterie mit zehn kWh Speicherkapazität müsste die Gemeinde künftig nur noch 7110 kWh pro Jahr aus dem Netz beziehen.

Die veranschlagten Kosten von circa 74000 Euro beinhalten PV-Anlage (46700 Euro), Speicher (7300 Euro), Planungsleistungen (10.000 Euro) und einen Puffer von weiteren 10000 Euro. Innerhalb von 12,6 Jahren würde sich nach den Berechnungen die Investition amortisieren.

Einig waren sich die Gemeinderäte darüber, dass eine PV-Anlage nur mit Speicher Sinn mache. Ihre Kritik betraf einzig die hohen Planungskosten. „Das ist Wahnsinn“, so Josef Forstner (CSU). „Normalerweise ist die Planung in den Kosten inklusive.“ Auch Georg Mitterer (SPD) „stoßen die Planungskosten bitter auf“. Dominik Fochler erläuterte, dass dieser Kostenpunkt nicht nur die Planung an sich, sondern auch Ausschreibung und Baubegleitung beinhalte. Zudem habe das Ingenieurbüro etwa zehn Varianten berechnet. Präsentiert wurde die Wirtschaftlichste.

Christof Schlaipfer (CSU) merkte an, dass eine Nachrüstung weiterer Solarmodule bei der Bestückung des Daches mit eingeplant werden sollte. Bürgermeister Alois Loferer (CSU) wies dabei auf zwei Probleme hin: „Wir müssen unseren Haushalt im Blick behalten und können momentan nicht die gesamte Dachfläche bestücken. Zudem setzt uns die Gestaltungssatzung im Sanierungsgebiet Grenzen.“ Mit 13:5-Stimmen votierte der Marktgemeinderat für die Installation der PV-Anlage mit Speicher.

Ziel des Klimaschutzkonzeptes ist auch die Umrüstung der Beleuchtung kommunaler Einrichtungen auf LED-Technik. Der Kunstrasenplatz an der Hans-Kögl-Straße mit zwölf Flutlichtstrahlern gehört der Marktgemeinde. Deren Umrüstung war bereits im 2023er-Haushalt verankert worden. Da die aktuelle Haushaltsdebatte gerade geführt wird und der 2024er-Haushalt noch nicht steht, handelte es sich hier nur um einen Grundsatzbeschluss.

Kosten von
64000 Euro

Der Gemeinderat stimmte für das Projekt (16:2). Allerdings nicht ohne Kritik. Immerhin liegen die Kosten für die Umrüstung von zwölf Lampen bei 64000 Euro, auch wenn der Eigenanteil der Gemeinde nur 22000 Euro beträgt und der Rest aus Förderprogrammen bezuschusst wird. Mit der Umrüstung, so die Information aus dem Bauamt, könnten künftig etwa 60 Prozent des Stroms eingespart werden. Josef Forstner war der Meinung, dass der Sportverein und vor allem die Fußballer sich an den Kosten beteiligen sollten, da sie den Platz am häufigsten bei Flutlicht nutzen. Das lehnte Akdag Türker (SPD) kategorisch ab, denn es sei schwer genug, einen Verein ehrenamtlich zu führen und die Kommune die Vereine unterstützen müsse.

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