Aschau – Aschau erhöht massiv seine Schulden. Betrug die Schuldenlast pro Kopf im Jahre 2023 noch 862 Euro, so sind im neuen Haushaltsjahr 2131 Euro pro Kopf vorgesehen. Die Gesamtschulden der Gemeinde wurden auf 12,2 Millionen Euro festgelegt. Bürgermeister Simon Frank und Kämmerin Julia Oberhuber begründeten den Schuldenstand mit der angespannten Haushaltslage und den dringend benötigten Investitionen.
Investitionen
in die Infrastruktur
Im Gemeindebereich stehen in diesem und den kommenden Jahren die Sanierungen der Wasserhochbehälter zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung an, die Altlasten-Sanierung und Fertigstellung des Brunnen III in Haindorf, die Fertigstellung der Priental-Halle, die Sanierung und der Ausbau der Blumenstraße und der Straße Höhenberg sowie die Konzeption zum Aufbau einer zentralen Wärmeversorgung im Priental an. Eine Finanzierung dieser zahlreichen Aufgaben ist nur durch die Aufnahme von Krediten möglich.
Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen wurde im Haushalt deshalb auf 7,6 Millionen Euro festgesetzt.
Mit einer Gegenstimme beschloss der Aschauer Gemeinderat die Haushaltssatzung 2024 samt Haushaltsplan mit sämtlichen Anlagen. Vorausgegangen waren zahlreiche Gespräche des Bürgermeisters und der Kämmererin mit den Fachbereichsleitern und den Fraktionsvorsitzenden.
Kämmerin Julia Oberhuber stellte dem Gremium den höchsten Haushalt aller Zeiten vor. Die Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushaltes betragen 17,4 Millionen (Vorjahr 16,6 Millionen Euro), die des Vermögenshaushaltes betragen 13,3 Millionen (12,1 Millionen Euro). Der Gesamthaushalt der Gemeinde Aschau schließt mit 30,8 Millionen Euro (28,7 Millionen Euro) ab und liegt damit deutlich über dem Vorjahreshaushalt.
Wegen der Kreditneuaufnahmen von 7,6 Millionen Euro (3,5 Millionen Euro) im Haushaltsentwurf muss der Haushalt in diesem Jahr der Rechtsaufsichtsbehörde, dem Landratsamt Rosenheim, vorgelegt und genehmigt werden.
Der Verwaltungshaushalt beinhaltet auch eine Zuführung zum Vermögenshaushalt von 418000 Euro (1,44 Millionen Euro). Somit kann die Gemeinde die gesetzliche Vorschrift auch in diesem Jahr wieder erfüllen.
Der Vermögenshaushalt umfasst in den Einnahmen und Ausgaben jeweils 13,3 Millionen Euro (1,2 Millionen Euro). Die Hebesätze für die Grundsteuer A und B wurden nicht verändert und wieder auf 360 v. H. und der Hebesatz für die Gewerbesteuer auf 350 v. H. festgesetzt.
4,6 Millionen Euro Einnahmen stammen aus dem Anteil an der Einkommenssteuer, 2,7 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer, 3,1 Millionen Euro aus Gebühren und 94500 Euro (1,5 Millionen Euro) aus der Schlüsselzuweisung. Zweitwohnungs- und Hundesteuer, Grundsteuer und Kanalgebühren bringen den Löwenanteil der weiteren Mittel ein. 1,66 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen erwartet Kämmerin Oberhuber für verschiedene Projekte, 27000 Euro bringt die kommunale Verkehrsüberwachung durch die Parkscheinautomaten ein.
Vier Millionen Euro
für den Landkreis
Bei den Ausgaben sind die Personalkosten mit 5,5 Millionen Euro, die Kreisumlage mit vier Millionen Euro (Vorjahr 3,1 Millionen Euro), sowie die Umlagen an andere Träger, wie den Abwasserzweckverband und den Schulverband Prien ständig wiederkehrende Ausgabeposten im Haushalt. Die geplanten Hoch- und Tiefbaumaßnahmen nehmen rund 83 Prozent des Vermögenshaushalts in Anspruch.
Der Stellenplan 2024 sieht 115 Mitarbeiter, darunter zwei Azubis, ein Beamter, 81 tariflich Beschäftigte und 31 tariflich Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst vor.