Riedering – „Wir sind nicht der typische Chor, sondern wir singen nach Gefühl und Gehör,“ sagt Hedi Enzinger (37) von den Lobpreis-Engaln. Die Lieder, die die Lobpreis-Engal bei der Probe im Riederinger Pfarrheim mehrstimmig ansingen, lassen erahnen, dass alle viel Spaß und Freude am Gesang haben. Aber dass sie es auch draufhaben. Glasklar wird artikuliert, sauber klingt es in der Höhe und in der Tiefe, da wird nichts gepresst oder gehaucht.
„In himmlischer Mission“
Woher der Name? Das hat sich so ergeben, sagen Hedi Enzinger und Kati Hiebl (36) unisono. Die beiden sind von Anfang an dabei. „Immer wieder gab es Stimmen, die der Meinung waren, wir singen wie Engel, und da wir auch meist in „himmlischer Mission“ unterwegs waren, passte der Name und wurde bald Programm,“ sagt Hedi Enzinger. Und Kati Hiebl ergänzt: „Und als Lobpreis-Engal sind wir auch über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt.“
Die beiden rechnen zusammen: In den vergangenen 20 Jahren waren das etwa 150 Hochzeiten, circa 100 Taufen und viele, viele Gottesdienste sowie Feierlichkeiten jeder Art, die sie musikalisch umrahmt haben. Bis aus Ebersberg und Regensburg kommen Anfragen, einmal haben sie in Going am Wilden Kaiser gesungen und einmal in Eichstätt. Das verbinden sie dann gleich mit einem Ausflug, zum Beispiel zu Konzerten oder Veranstaltungen.
Normalerweise proben sie einmal wöchentlich, derzeit allerdings sogar zweimal die Woche. Denn am Freitag, 26. April, feiern sie 20 Jahre – mit einem Konzert bei Kerzenschein in der Pfarrkirche Riedering. Vor 20 Jahren haben sie sich als Firmchor beziehungsweise als Jugendchor Riedering gegründet, danach nannten sie sich Lobpreischor und irgendwann waren sie die „Lobpreis-Engal.“
Ganz besonders schön sei es, dass einige Chormitglieder von Anfang an dabei sind und in ihrer Chorfamilie gewachsen und groß geworden sind. Die Jüngste ist gerade mal Mitte 20, die älteste Mitte 60. Neue Stimmen sind willkommen. Wer also selbst Lobpreis-Engal werden will, darf gern bei den Proben vorbeischauen: Da sehe man dann, ob es passt, werben Kati Hiebl und Hedi Enzinger.
Von Elvis bis zum Riederinger Heimatlied
Das Repertoire der Lobpreis-Engal beschränkt sich nicht nur auf neue geistliche Lieder und Gospels, sondern reicht bis zu weltlichen Liedern und Charts-Songs. Besonders gerne singen sie auch bayerische Lieder oder Lieder in Mundart und verändern diese teilweise auch etwas: So bekommen sie einen eigenen und besonderen Charme, sind somit „Engal-tauglich.“ Mal a-cappella, mal mit Klavier-Begleitung. „Hahn im Korb“ ist hierbei Emanuel Goldstein. Der von Geburt an blinde Pianist ist eigentlich Kirchenorganist in der Pfarrei und unterstützt die Lobpreis-Engal seit vielen Jahren am Klavier und mit seiner warmen Tenorstimme. „Falling in love with you“ von Elvis wird von den Lobpreis-Engaln und Klavier charmant interpretiert, bei „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ wähnt man sich in den 80ern und kann sofort mitsingen. Und ergriffen lauscht man, wenn die Frauenstimmen und Tenor a-cappella das Riederinger Heimatlied anstimmen: „Mei Riedering, mei Heimat am See, mei Himme auf Erd’n, so lieb und so schee…“
In 20 Jahren haben sich viele Lieder im Repertoire angesammelt. Für das Jubiläumskonzert haben sie eine bunte Mischung ausgewählt. Der Eintritt ist frei. Spenden kommen einem wohltätigen Zweck zugute. Doch jetzt ist genug geplaudert und geworben, sie wollen weiterproben. Emanuel Goldstein stimmt am Klavier ein paar Akkorde an und die Lobpreis-Engal fallen mehrstimmig und sozusagen „in himmlischer Mission“ ein: „I will follow him“.