Klärwerk Neubeuern eröffnet

von Redaktion

5,7 Millionen Euro Investition – Unterstützung durch Bürger und Gemeinde

Neubeuern – Die Marktgemeinde Neubeuern entwickelt sich weiter. Eine zeitgerechte Abwasserversorgung ist ein wichtiger Teil einer intakten, wachsenden kommunalen Infrastruktur. Daher beschloss der Gemeinderat, die Kläranlage zu modernisieren und zu ertüchtigen. 5,7 Millionen Euro wurden dafür investiert.

Voraussetzung für viele Entscheidungen

„Viele Herausforderungen, die wir kommunalpolitisch lösen wollen und müssen, hängen elementar von der Leistungsfähigkeit unserer Kläranlage ab“, erklärte Bürgermeister Christoph Schneider in seiner Eröffnungsrede.

Themen wie die Wohnraumschaffung über Nachverdichtung oder neue Mehrfamilienhäuser mit günstigen Mietpreisen, aber auch die gewerbliche Erweiterung am Ort seien derzeit aktuelle Themen in der 4500-Seelen-Gemeinde. „Mit einer ertüchtigten Kläranlage können wir diese Themen nun auch befreiter angehen“, so Schneider. Es sei wahrscheinlich eines der größten Projekte in der Geschichte der Gemeinde seit der Zusammenlegung 1970.

Rund 30 Planungsbüros und Firmen waren bei der Generalsanierung für die Leistungsoptimierung des Klärwerks tätig. Mit Hilfe eines eigens erhobenen Verbesserungsbeitrages der Bevölkerung konnten rund 5,7 Millionen Euro eingebracht werden. Es gab bisher keinen formellen Widerspruch. Schneider dankte allen am Bau beteiligten Gewerken und seinen Mitarbeitern im Rathaus und der Kläranlage.

Landrat Otto Lederer bekräftigte die kommunale Weitsicht der Marktgemeinde Neubeuern. „Täglich werden durchschnittlich 120 Liter Wasser pro Haushalt gebraucht. Aufgrund von prognostizierten Blackouts muss eine Kläranlage jederzeit funktionieren. Diese Tatsache spiegelt ein relevantes Thema wider, das in der Abwasserversorgung gemanagt werden muss“, so Lederer.

Dr. Hadumar Roch vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim stellte die Versorgungssicherheit fest und wies darauf hin, dass solch große wirtschaftliche Maßnahmen nur noch selten vorkommen. „Erhöhte Ablaufwerte registrierten einen virulenten Verlauf des Wasserkreislaufes und eine bedarfs- und zeitgerechte Ausrichtung war dringlich erforderlich“, so Roch.

1050 Kubikmeter Beton verbaut

Bauingenieur Anton Mader griff diese anspruchsvolle Aufgabe auf. „Eine Kläranlagenertüchtigung unter Betriebsaufrechterhaltung stellt immer eine große Herausforderung von der Planung bis zur termingerechten Ausführung dar“, so Mader. Es wurden 1050 Kubikmeter Beton und 99 Tonnen Baustahl verarbeitet, 1100 Quadratmeter Spundwände erstellt, 6000 Kubikmeter Aushub bewegt und eine Grundwasserabsenkung mit fünf Pumpen bewerkstelligt.

Pfarrer Christoph Rudolph und Pfarrer Thomas Löffler stellten die Kläranlage unter den Segen Gottes.

Am Tag der offenen Tür öffnete die Kläranlage ihre Pforten für die rund 400 interessierten Bürger. Sie konnten in Augenschein nehmen, was innerhalb von drei ambitionierten Jahren für die Ortsversorgung vollbracht wurde.

Im beheizten Zelt bei Musik von „Fünferlei“ stärkten sich die Besucher und spendeten 350 Euro zugunsten des Christlichen Sozialwerks.

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