Bad Endorf – In Bad Endorf entsteht eine Flüchtlingsunterkunft. Am Donnerstag ging Bürgermeister Alois Loferer (CSU) damit an die Öffentlichkeit: „Das Landratsamt Rosenheim hat unsere Marktgemeinde darüber informiert, dass die Errichtung einer zusätzlichen Wohnunterkunft für Flüchtende in Bad Endorf vorgesehen ist.“ Demnach soll am Chiemseeweg ein doppelstöckiges Containergebäude als Wohnanlage für insgesamt 36 Personen errichtet werden. Die Baugenehmigung dafür sei noch nicht erteilt.
Vertrag ist bereits unterzeichnet
Bereits im Oktober 2023 war bekannt geworden, dass das Landratsamt in vier verschiedenen Gemeinden – darunter auch Bad Endorf – Verhandlungen zu Asylunterkünften führte. Nun teilte das Landratsamt mit, dass ihm ein Grundstück am Chiemseeweg „vom privaten Eigentümer zu diesem Zweck zur Nutzung angeboten“ worden sei. Der Pachtvertrag wurde bereits unterzeichnet.
Weitere Details, so teilte Bürgermeister Loferer auf OVB-Anfrage mit, seien der Gemeinde zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Darüber werde die zuständige Abteilungsleiterin des Landratsamtes Rosenheim in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderats am Dienstag, 14. Mai, um 19 Uhr im Kultursaal bei den Chiemgau Thermen, informieren.
Auch das Rosenheimer Landratsamt könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreteren Angaben machen, informiert die Pressestelle: „Der Vorgang befindet sich im baurechtlichen Anfangsstadium, die Zeitplanung hängt vom weiteren Verlauf ab“, so Pressesprecherin Sibylle Gaßner-Nickl. Wann die Containeranlage errichtet werde, sei daher noch nicht klar. Bekannt sei auch nicht, welcher Nationalität die Menschen seien, die aus den Turnhallen-Massenunterkünften nach Bad Endorf umverteilt werden sollen, oder ob es Familien oder junge Männer sind. Auch die Pressesprecherin verweist auf die Gemeinderatssitzung am 14. Mai: „Im Rahmen dieser Veranstaltung werden alle wesentlichen Informationen weitergegeben.“
Die avisierte Anzahl von 36 Flüchtlingen beruhigt die Bad Endorfer. „Wir haben im Moment etwa 200 Flüchtlinge in Bad Endorf. Da sehen wir in weiteren 36 Asylbewerbern keine Problematik“, sagt Marktgemeinderat Helmut Fleidl, Fraktionsvorsitzender der gemeinsamen Liste von ÜWG, Freien Wählern und EFL. „Wir haben sehr viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in unserer Gemeinde. Mit ihnen sammeln wir sehr gute Erfahrungen.“
Bislang dezentral untergebracht
„In der Marktgemeinde Bad Endorf sind seit vielen Jahren Flüchtende unterschiedlicher Nationalitäten untergebracht“, so Bürgermeister Loferer: „Gemeinsam mit dem Landratsamt und dank der wertvollen Arbeit der ehrenamtlichen Helferkreise und des gemeindlichen Referenten für Asylbelange gelingt es uns, die Situation stabil und integrativ zu gestalten.“
Erst kürzlich hatte Alois Kurfer, Referent für Asylbelange, den Marktgemeinderat über die Flüchtlingssituation in Bad Endorf informiert. Demnach ist der Großteil der etwa 200 Flüchtlinge – davon stammen 90 aus der Ukraine – dezentral untergebracht: zwei Drittel privat und ein Drittel in Wohnungen, die vom Landkreis angemietet wurden. In der größten Flüchtlingsunterkunft in der Gemeinde leben 20 junge Männer aus Syrien.
Zwei Helferkreise kümmern sich in der Gemeinde um die geflüchteten Menschen. „Bis dato ist uns die Betreuung der Menschen gut gelungen“, ist Kurfer zufrieden. Ein größerer Helferkreis wäre aber durchaus wünschenswert.
Sobald die Neuankömmlinge am Chiemseeweg eingezogen seien, werde sich der Helferkreis vorstellen: „Wir wissen nicht, wer kommt oder wo es Hilfebedarf geben wird. Aber wir machen es wie immer in Bad Endorf: Es wird einfach geholfen.“