Großkarolinenfeld – An der Marienberger Straße soll ein weiteres Gewerbegebiet entstehen. In der vergangenen Gemeinderatssitzung stellte der Planer das Vorhaben vor, und das Gremium diskutierte einige grundsätzliche Entscheidungen.
Der Gemeinderat hat das neue Gewerbegebiet bereits im vergangenen Jahr ganz nach oben auf seine Prioritätenliste gesetzt. Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei) erklärte den Hintergrund: „Der Gemeinde gehören dort Grundstücke, die für Gewerbe erschlossen werden und damit Einnahmen generieren.“ Angesichts des Haushaltes, der aktuell für das laufende Jahr aufgestellt werde, sei deutlich geworden: Die geplanten Vorhaben in der Gemeinde seien sonst kaum finanzierbar.
Erschließung
über eine Ringstraße
Das Bebauungsplanverfahren findet parallel mit der Erschließungsplanung statt. Georg Schollerer vom beauftragten Ingenieurbüro RoPlan stellte die Erschließung des Gewerbegebiets über eine Ringstraße vor. Die Straßenbreite soll acht Meter betragen, im nördlichen Teil ist eine Aufweitung auf zehn Meter vorgesehen.
Wie der Planer skizzierte, gibt es drei Möglichkeiten: Die einfachste Variante kommt ohne Geh- und Radweg aus. Allerdings gebe es eine Feldweg-Anbindung zur Sonnenstraße, sodass Fußgänger und Radfahrer in der Weiterführung im Gewerbegebiet die Fahrbahn nutzen müssten. Da dort auch das Parken von Fahrzeugen am Straßenrand erlaubt sei, müssten Fußgänger unter Umständen auch um die parkenden Autos auf die Straße ausweichen. Eine Alternative seien zwei Geh- und Radwege, die im Norden und im Süden an den Feldweg anschließen. Die dritte Option wäre ein Geh- und Radweg entlang der gesamten Ringstraße. Wie Schollerer erklärte, könne ein Gehweg nur als Tiefbord realisiert werden, da noch nicht klar sei, wo sich die Zufahrten zu den Gewerbeparzellen befinden. Bürgermeister Fessler erklärte, dass die Verwaltung Variante zwei favorisiere.
Das Gremium schloss sich dem Vorschlag an, diskutierte aber die Ausführung. Michael Höhensteiger (FW-GBV) schlug vor, keinen Gehweg zu bauen, sondern ihn lediglich auf der Fahrbahn einzuzeichnen. Josef Lausch (FW-GBV) konnte sich einen Pflaster-Einzeiler vorstellen, der aber laut Planer in der Umsetzung kompliziert sei. Johann Kosek (PLW) kritisierte, dass die Gehwege im aktuellen Plan zu spitzen Winkeln in zwei Gewerbeparzellen führen. Er regte an, die Gehwege im rechten Winkel auf die Sonnenstraße zu führen, sodass die Parzellen damit besser zu bebauen seien. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Das Gremium einigte sich außerdem mit 17:2 Stimmen darauf, die Straße mit acht beziehungsweise zehn Metern Querschnitt zu planen und später zu entscheiden, wie die Gehwege markiert werden sollen – mit Linien oder auch mit Piktogrammen.
Im nördlichen Teil der Straße soll eine Bushaltestelle eingeplant werden. Da hier keine Grundstückszufahrten liegen und die Straße sogar etwas verbreitert ist, regte Planer Schollerer eine barrierefreie Haltestelle mit 18 Zentimeter Hochbord an. Das Gremium bewilligte den Vorschlag mit 17:2 Stimmen.
Zwischen 2500 und 4000 Quadratmeter
Einstimmig befürwortete der Gemeinderat die Parzellengrößen. Sie sollen auf 2500 bis 4000 Quadratmeter festgelegt werden, was insgesamt neun Einheiten ergibt. Die Festlegung ist laut Planer wichtig, weil aufgrund von Hauptleitungen teilweise keine neuen Grundstücksanschlüsse für Schmutz-, Regen- und Trinkwasser nachträglich verlegt werden können. Die größeren Grundstücke sollen mit zwei Anschlüssen versehen werden, sodass sie bei Bedarf auch geteilt werden könnten.
Laut Planer könne das Regenwasser nördlich Richtung Pfaffenhofener Straße abgeleitet werden. Allerdings müsse Regenwasser inzwischen vorbehandelt werden. Da man nicht wisse, welche Betriebe sich ansiedeln, wie stark das Regenwasser auf deren Grundstücken verschmutzt werde – etwa durch Lkw-Verkehr – und wie intensiv das Abwasser daher behandelt werden müsse, lautete sein Vorschlag: Das Regenwasser soll dezentral auf den Parzellen vorbehandelt werden. Der Gemeinderat votierte einstimmig dafür.
Außerdem einigte sich das Gremium, dass eine dezentrale Regenrückhaltung geprüft (17:2 Stimmen) sowie die Straßenentwässerung der Marienberger Straße überplant werden soll (einstimmig). Das Ingenieurbüro soll nun im nächsten Schritt auf Basis der Beschlüsse den Vorentwurf ausarbeiten.