Eggstätt – Die Gemeinde Eggstätt steht vor riesigen Herausforderungen: Die To-do-Liste ist lang. Viele Pflichtaufgaben wurden seit Jahren vernachlässigt. Um alle umzusetzen, bräuchte die Gemeinde 9,1 Millionen Euro. Geld, das Eggstätt nicht hat. Die Liste, die Bürgermeister Christoph Kraus und Bauamtsleiterin Regina Maier schon auf der Bürgerversammlung präsentierten, machte sprachlos: Pflichtaufgaben und Projekte, deren Umsetzung vom Gemeinderat längst beschlossen wurde. Darunter die Neukonzeption des Friedhofs (seit 2017 auf der Agenda) oder die barrierefreie Umgestaltung der Bücherei (seit 2018).
Aufgaben stehen schon seit Jahren an
Für die Niederschlagswasserabgabe braucht die Gemeinde, wie berichtet, voraussichtlich drei Millionen Euro. Der Brandschutz an Grundschule und Rathaus muss nachgebessert werden – weitere 190000 Euro. Zu den hohen Kosten zur Beseitigung des Umweltschadens in Natzing samt Neubau Retentionsbecken – zusammen knapp 1,8 Millionen Euro – kommen jetzt noch etwa 170000 Euro für Deponiekosten. Der Kindergartenneubau kostet 5,1 Millionen Euro. Seit 2016 will die Gemeinde ein Energiekonzept erarbeiten. Inzwischen ist es gesetzlich verpflichtend, muss bis 2028 vorliegen. Eine weitere Pflichtaufgabe: die Nachrüstung der Feuerwehr. Bauleitplanungen für Meisham-Ost, Eggstätt-Nord oder Bachham liegen brach. Ab 2026 besteht ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung – dafür müssen die Weichen gestellt werden. Die Entsorgung des Klärschlamms muss geregelt werden. Die Gemeinde muss sich um Obdachlosigkeit und Asyl kümmern.
Für viele Projekte
ist kein Geld mehr da
Weitere Projekte sind der Neubau des ASV-Sportheims, der Ausbau der Radwege von Natzing nach Hemhof und von Eggstätt nach Meisham, die Aufwertung des Hartsee-Freizeitgeländes, die Sanierung des Rathauses, die Ausweisung von Bauland für Einheimische und die Schaffung von e-Ladesäulen. Kraus betonte: „Die Kritiken aus der Bürgerbefragung und die offenen Projekte sind identisch.“ Alle diese Projekte ließen sich nur mit einer funktionierenden Verwaltung umsetzen. Deshalb müssten Prioritäten gesetzt werden: „Was ist Pflicht, was Kür?“ Elisabeth Kirchner