„Das Geschenk der Taufe nutzen“

von Redaktion

72. Trachtenwallfahrt des Chiemgau-Alpenverbands nach Raiten

Schleching – Zum 72. Mal pilgerten die Wallfahrer aus den 23 Trachtenvereinen des Chiemgau-Alpenverbandes an Christi Himmelfahrt in einem langen Zug von Lanzing und einem Zug aus Schleching nach Raiten zur Wallfahrtskirche „Maria zu den sieben Linden“.

Böllerschützen
machen den Auftakt

Begrüßt wurden die Ankommenden von den Schlechinger Böllerschützen, bevor sie sich auf dem Kirchbichl verteilten. Die Raitner Dorfgemeinschaft hat auf dem Kirchbichl den Außenaltar hergerichtet. Begleitet wurde der Gottesdienst von der Musikkapelle Schleching, den „Schlechinger Sängern“ und den Schlechinger Alphornbläsern.

Pfarrer Josef Steindlmüller aus Hittenkirchen zelebrierte gemeinsam mit dem Ortspfarrer Martin Straßer die Messe. Der Altardienst wurde vom Trachtenverein aus Hittenkirchen übernommen. Begrüßt wurden die Trachtler in Raiten von ihrem Vorstand Thomas Hiendl. Er machte sich Gedanken, wie passend diese Wallfahrt gewählt ist, zwischen Ostern und dem 22. August Maria König, mit den weiteren Feiertagen Pfingsten und Mariä Himmelfahrt. Das sah er als die Hoch-Zeit für die Trachtler an.

Der Grund für die Wallfahrt war damals wie heute der Dank für die Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg. Dass nicht alle Trachtenkameraden dieses Glück gehabt haben, daran erinnert der frisch renovierte Gedenkstein auf dem Kirchbichl nach der Trachtenwallfahrt, was Thomas Hiendl sehr begrüßte. Er erinnerte an all die Kameraden, die nicht das Glück hatten, heimkehren zu können, und zog dazu das Lied vom „guten Kameraden“, heran. Er ging auf den Text zu dem Lied ein, mit dem Resümee, dass wir das Glück haben, im Frieden aufzuwachsen und die Gottesmutter Maria und den Herrgott bitten wollen, dass uns das Schicksal eines Kriegsschauplatzes erspart bleibt.

Pfarrer Josef Steindlmüller sagte mit einem Blick zum Himmel „bei schönem Wetter kann jeder eine Wallfahrt“ und freute sich, dass trotzdem so viele Wallfahrer dabei sind, um sich zu ihrem Glauben zu bekennen.

In seiner Predigt bezog er sich auf das Bistumsjubiläum „1300 Jahre Korbinian in Freising“, wo Kardinal Marx das Thema „Taufe“ als Kernthema wünschte. Der Pfarrer meinte dazu, dass der getaufte Christ ja schon mit einem Haxen im Himmel steht, aber das Geschenk der Taufe im Leben zur Entfaltung bringen muss. Er empfahl den Gläubigen sich zu überlegen, was das für das eigene Leben bedeutet und wie es mit Sinn gefüllt werden kann.

Josef Steindlmüller fand, das Schöne im Trachtenverein ist der Zusammenhalt und bat, dass die Trachtler auch weiter zur Kirche stehen und das Geschenk der Taufe nutzen.

Während der Messe tat sich ein kleines Loch in den dunklen Wolken auf und ließ einige Sonnenstrahlen über die vielen Trachtler auf dem Kirchbichl und dem Freialtar gleiten.

Segen von Pfarrer
Steindlmüller

Pfarrer Steindlmüller spendete den Segen, die Böllerschützen gaben ihr Ehrensalut, gemeinsam sangen die Gläubigen „Großer Gott, wir loben Dich“, die vielen Trachtenfahnen wurden erhoben und die Glocken der Kirche klangen zu dem feierlichen Moment.

Mit dem 130. Psalm gedachten der Pfarrer und die Besucher der Verstorbenen und im Krieg Gefallenen am Soldatenkreuz. Die Feier klang mit der Bayernhymne aus. Danach saßen die Trachtler bei Musik, Speis und Trank beim Raitner Wirt gemütlich beisammen. wun

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