Ein Dorf schenkt sich selbst eine Messe

von Redaktion

Vier Söllhubener schreiben eigenes Musikstück zum 250. Jubiläum der Kirche St. Rupert

Riedering/Söllhuben – 250 Jahre Kirche St. Rupert in Söllhuben: Dies wurde beim Festgottesdienst an Christi Himmelfahrt groß gefeiert. Über 50 Söllhubener wirkten an der Söllhubener Jubiläumsmesse musikalisch mit, so viele, dass der vordere Teil der Kirche mit Musikern und Sängern gut gefüllt war. Aber auch die architektonisch und mit ihren Altarfiguren kulturhistorisch interessant gestaltete Kirche war mit vielen Gläubigen sehr gut gefüllt.

Gemeinschaftswerk
des Dorfes

Die Söllhubener Jubiläumsmesse ist ein Gemeinschaftswerk des Dorfes: Vom Achtjährigen bis zur 81-Jährigen wirkte wahrlich fast ganz Söllhuben im musikalischen Ensemble, der Kirchenchor Söllhuben, das Söllhubener Streichorchester und die Söllhubener Kirchenbläser, mit. Und als wäre das nicht schon einmalig genug, wie Zelebrant und Gemeinderefent Tobias Gaiser in seiner Begrüßung anmerkte – die Messe haben auch vier Söllhubener komponiert. Marie-Theres Härtel, Bratscherin, und Florian Trübsbach, Professor für Jazzsaxofon an der Musikhochschule in München, leben mit ihrer Familie seit über zehn Jahren in Söllhuben, Maria Rothmayer, gebürtige Söllhubenerin, ist Lehrerin und Musikerin, und Matthias Linke, Trompeter (Hauptfach Zink), Mitglied des Grassauer Blechbläser-Ensembles sowie Leiter des Chiemgau Orchesters, ist dem Ort persönlich verbunden. Das Kyrie hat Marie-Theres Härtel komponiert, das Gloria ihr Mann Florian Trübsbach, das Sanctus Matthias Linke und das Agnus Dei ist ein Gemeinschaftswerk von Maria Rothmayer und Florian Trübsbach. Herausgekommen ist eine klassische Orchestermesse, die durch die vier Komponisten für die einzelnen Teile stilistisch ganz unterschiedlich klingt. Mit klassischen über volksmusikalischen bis modernen, mit lateinischen und deutschen Texten bestückt besticht die Messe. Ein „wunderbares Gemeinschaftsprojekt, ein Geschenk,“ lobten Gaiser und Ruhestandsgeistlicher Herbert Zimmermann. Die beiden wirkten gemeinsam am Altar und predigten. Der Himmel stehe offen, dafür stehe der Christi Himmelfahrtstag, aber eben auch dafür, dass man Ängste überwinden, leben, arbeiten und gestalten sollte. Zum Beispiel etwas Verrücktes auf die Beine zu stellen wie eine Jubiläumsmesse: „Ein Stück Himmel auf Erden,“ so Gaiser. Musik sei „ein Stück Himmel auf Erden, ein vielstimmiges Miteinander,“ lobte auch Zimmermann. Wahrlich ein Geschenk, das fanden auch die Gläubigen und spendeten langanhaltenden Applaus.

Extrablatt
im Gotteslob

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Ein Haus, das uns Gemeinschaft gibt“, eine Co-Kompostion von Cornelia und Tobias Gaiser, auf einem Extrablatt ganz hinten ins Gotteslob eingeklebt, ließ die Dorfgemeinschaft – Pfarrer, Bürgermeister, Gemeinderäte, Kirchenbesucher und Musiker – das gemeinsame Miteinander im Pfarrheim bei Sonnenschein weiter ausklingen.

250 Jahre Pfarrkirche Söllhuben

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