Ein Dorf und seine Feuerwehr

von Redaktion

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Flintsbach: Eine Dorf-Institution im Wandel der Zeit

Flintsbach – Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten schon weit voraus. In wenigen Wochen wird die Freiwillige Feuerwehr Flintsbach ihr 150-jähriges Jubiläum feiern. In diesem Zusammenhang wurde die Chronik, die eine Dorf-Institution im Wandel der Zeit beschreibt, überarbeitet und der Druckerei übergeben. „Seit ihrer Gründung vor 150 Jahren hat die Freiwillige Feuerwehr Flintsbach einen bedeutenden Weg im Dorfleben zurückgelegt. Von einer einfachen Anfangszeit bis hin zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Gemeinwesens hat sie sich entwickelt“, sagt Manfred Benkel, Chronist der Feuerwehr. Einer, der ein halbes Jahrhundert aktiv zu den Flintsbacher Floriansjüngern gehört ist Peter Ralser (67), der 1973 in die Feuerwehr eintrat.

Herr Ralser, wie war das, als Sie in die Feuerwehr eingetreten sind?

Mein Vater war schon bei der Feuerwehr, damit hatte ich schon früh Kontakt zur Feuerwehr gehabt. Irgendwann gingen Freunde aus der Nachbarschaft dazu und haben mich mitgenommen. Nach einer Grundausbildung und nach meiner ersten Prüfung bin ich dann bis 2022 aktiv dabeigeblieben.

Sie haben in den vergangenen 50 Jahren viele Veränderungen bei der Feuerwehr miterlebt. Was hat sich Ihrer Meinung nach am meisten verändert?

Oh ja, in den letzten fünf Jahrzehnten hat sich einiges getan. In dieser Zeit haben wir viele neue Fahrzeuge und Ausrüstungen erhalten, die unsere Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitert haben. Besonders gut kann ich mich noch an unser altes Tragkraftspritzenfahrzeug, den Ford Transit, ein Kurzhauber, erinnern, der schon 1962 in Dienst gestellt wurde. Kurz nach meinem Eintritt im Jahr 1974 bekamen wir im Rahmen des 100-jährigen Gründungsfestes ein Magirus LF 8. Seinerzeit ein hochmodernes Fahrzeug, das mit dem Standard der heutigen Fahrzeuge kaum noch zu vergleichen ist. Heute verfügen wir immer noch über ein Tragkraftspritzenfahrzeug. Das aber nennt sich TSF-Logistik (-L) und zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr flexibel eingesetzt werden kann. Neben der Grundausstattung für den Einsatz können Rollbehälter oder Paletten über eine Ladebordwand im Laderaum verstaut werden. Außerdem kann das Fahrzeug mit einem sogenannten Feuerwehrführerschein gefahren werden.

Können Sie über ein besonderes Ereignis während Ihrer Zeit bei der Feuerwehr berichten?

Da gibt es viele, aber ein Ereignis, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist. Das war im Sommer 1983, der Tag, als es nicht mehr aufhören wollte zu regnen. Der sonst zahme Maibach, der durch den Ort führt, nahm einen flussähnlichen Wasserlauf an. Das war kaum vorstellbar, aber innerhalb kürzester Zeit standen ganze Straßenzüge komplett unter Wasser, das die Keller überflutete. Drei Tage lang waren wir mit Unterstützung benachbarter Feuerwehren im Einsatz.

Wie sehen Sie die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Flintsbach?

Die Zukunft sehe ich positiv. Wir haben in den letzten Jahren viele neue Herausforderungen gemeistert und uns kontinuierlich weiterentwickelt. Natürlich stehen wir auch vor neuen Aufgaben, wie der Modernisierung unserer Ausrüstung und der Förderung des Nachwuchses. Immerhin haben wir mit rund 30 Mitgliedern eine große Jugendfeuerwehr und mit den Feuersalamandern eine tolle Kinderfeuerwehr, die in einigen Jahren in unsere Fußstapfen treten und unser Werk fortsetzen werden. Übrigens sind zwei meiner Kinder der Familientradition gefolgt und heute aktive Mitglieder. Interview: Volkhard Steffenhagen

Gefeiert wird vom 6. bis 10. Juni

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