Neubeuern – „Trachten sind nicht nur ein Stoff, sondern ein Band, das verbindet“, sagte der Vorsitzende der historischen Trachten, Manfred Karl, der am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein über 1000 Trachtler in historischen Trachten, Ehrengäste und Besucher begrüßen konnte. „Deswegen freut es mich, dass wir uns heute auf dem Marktplatz von Neubeuern, einem Platz, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet, sowie mit unserem schönen Gewand, das uns mit den Vorfahren und den nächsten Generationen verbindet, zum 21. Treffen der historischen Trachten von Altbayern einfinden und Gottesdienst feiern“, fuhr er fort.
„Wunsch nach
Beständigkeit“
Beim Gottesdienst, der musikalisch gestaltet wurde von der Musikkapelle Neubeuern unter der Leitung von Dirigent Bernd Eutermoser und vom Katholischen Kirchenchor unter der Leitung von Pia Hausner, ergänzte Ortspfarrer Christoph Rudolph die Betrachtungen zum Trachtengewand: „Veränderungen und Un-Übersichtlichkeit werden immer mehr, gleichzeitig wächst der Wunsch nach Beständigkeit. Da ist es gut, wenn wir unsere Beziehungen zu Gott und unsere Wertschätzung gegenüber den Trachten weiter pflegen. Leben wir aus der Liebe zu Gott, dann haben wir Freude am Leben.“
Geschichte und
Gastfreundschaft
Bürgermeister Christoph Schneider als Schirmherr des Treffens freute sich, dass Neubeuern ein Ort der Geschichte, Gastfreundschaft und Begegnungen sei und wies darauf hin, dass es im Sommer vom 11. bis 21. Juli im Sinne einer guten Brauchtumspflege in seiner Gemeinde zu einem weiteren Großereignis kommt, wenn beim Trachtenverein „Immergrün“ Altenbeuern das Gaufest des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes veranstaltet wird.
Auf Bayerns Besonderheiten mit Glaube, Trachten und Kultur wies die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner in ihrem Grußwort hin. Als Schirmherrin für die historischen Trachten von Altbayern sagte sie: „Trachtler symbolisieren das Zusammenwirken vieler Kräfte zum Wohle eines weltweiten Ansehens wie kaum ein anderer. Außerdem sind historische Trachten Zeugnis gelebter und guter Handwerkskunst.“
„Welch ein Bild und
welch eine Freude“
Auch Rosenheims Landrat Otto Lederer würdigte das Weitergeben von Bräuchen innerhalb des bayerischen Kulturstaates. „Der historische Marktplatz und historische Trachten, welch ein Bild und welch eine Freude. Möge die sicht- und spürbare Leidenschaft der Tracht tragenden Leute auch in den nächsten Generationen anhalten!“ Namens des Bayerischen Trachtenverbandes und des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes bezeichnete Gauvorstand Pankraz Perfler den Neubeurer Marktplatz als ein Schmuckkästchen, auch er wies auf das Inngau-Gautrachtenfest am Sonntag, 14. Juli, in Altenbeuern hin. Zu den zahlreichen Ehrengästen neben den Vertretern aus der Landes- und Kommunalpolitik gehörte auch Prinz Heinrich von Bayern aus dem Hause Wittelsbach.
Farbenfroher
Anblick
Der farbenfrohe Festtag fand nach dem Gottesdienst und den Grußworten noch mit einem Festzug nach Altenbeuern sowie einem Bühnenprogramm mit Musik- und Tanz-Auftritten unter der Moderation von Sepp Trost weitere Höhepunkte.
Zahlreiche Vereinsmitglieder von Edelweiß Neubeuern als Gastgeber sorgten mit vielen Helfern für beste Organisation und Versorgung. Der Trachtenverein Neubeuern mit seinen historischen Trachten und mit seinen Gebirgstrachten ist bereits am Samstag, 1. Juni, und am Sonntag, 2. Juni, (10 bis 17 Uhr) wieder auf dem Marktplatz aktiver Gastgeber. Dann mit dem traditionellen Trachten- und Handwerkermarkt.