Eggstätt – Mathematisch komplex wurde es in der jüngsten Sitzung des Eggstätter Gemeinderates: Christian Schneider von der Trägerverwaltung Dorfkinder PLUS GmbH hatte im Namen der Kindertagesstätte Hartsee-Wichtel zwei Anträge gestellt. Zum einen ging es um die Genehmigung des Faktors 4,5 + x für die integrative Arbeit und zum anderen um die Weiterführung des Gewichtungsfaktors 2,0 bis zum Ende des jeweiligen Kiga-Jahres für Kinder unter drei Jahren.
Schneider ging zuerst auf die Gewichtung ein. Für jedes Kind wird eine Buchungszeitkategorie gebucht und jedem einzelnen Kind wird ein Gewichtungsfaktor zugeteilt. Dieser wiederum trägt dem erhöhten Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsaufwand jeden einzelnen Kindes Rechnung und beeinflusst den Anstellungsschlüssel in Verbindung mit den notwendigen Personalstunden sowie die Fördergelder für das einzelne Kind und somit die monatlich Fördersumme insgesamt.
Schneider erklärte, dass ein Regelkind Kinder ab dem dritten Geburtstag bis zum Schuleintritt sind. Für Kinder unter drei Jahren und Integrationskinder gebe es höhere Förderungssätze, die man in Eggstätt anwenden wolle, um „allen Kindern vor Ort eine hochwertige und bedarfsgerechte Betreuung zu ermöglichen.“ Der Faktor 4,5 + x gewähre zusätzliche Personalkapazitäten für Integrationskinder, auch wenn „das x nicht genau zu definieren“ sei. Der Freistaat leiste hierbei einen Zuschuss von 40 Prozent der förderfähigen Kosten.
Aktuell seien bis zu zehn Integrationsplätze genehmigt, es bräuchte also einen Faktor von 7,0. Da Kinder unter drei Jahren mehr bedarfsgerechte Betreuung und daraus resultierend mehr Personalstunden benötigen, gebe es den Gewichtungsfaktor 2,0. Sobald das Kind im laufenden Kindergartenjahr dritten Geburtstag feiert, ende dieser Gewichtungsfaktor, auch wenn sich das Kindergartenjahr bis Ende August erstreckt.
Man könne allerdings freiwillig den höheren Gewichtungsfaktor bis zum Ende des aktuellen Kindergartenjahres fortlaufen lassen, so Schneider weiter. Damit finanziere man durchgängig bis zum Ende des Kindergartenjahres eine gute Personalausstattung in der Kita. Diese Maßnahme fördere der Freistaat sogar mit 50 Prozent, schob Schneider noch nach.
Auf Nachfragen von Markus Löw und Florian Erb (beide FBE) erklärte Schneider, dass ein Mehr an Personal über das gesamte Kindergartenjahr einen Sicherheitspuffer biete. Und für die bereits sehr gute Personalausstattung in der Kita können diese zusätzlichen Fördereinnahmen zur Finanzierung vom Freistaat Bayern abgerufen werden, andernfalls bleiben diese ungenutzt. Helmut Hundhammer und Hans Plank (beide CSU) begrüßten die Anträge zur Qualitätsverbesserung.
Dem Beschlussvorschlag, für bis zu zehn Kinder einen Gewichtungsfaktor bis 7,0 zu genehmigen, stimmte das Gremium mit 12:0 zu. Ebenfalls einstimmig gab es grünes Licht für die freiwillige Weitergewährung des Gewichtungsfaktors 2,0 für Kinder, die im laufenden Kindergartenjahr das dritte Lebensjahr vollenden. elk