Keine Klimanlagen fü Flintsbacher Grundschule und Kita

von Redaktion

Gemeinderat lehnt Antrag der SPD-Fraktion mit großer Mehrheit ab – Installation als nicht sinnvoll erachtet

Flintsbach – In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde ein Antrag der SPD-Fraktion auf Ausstattung der Grundschule und des Kindergartens mit Photovoltaikanlagen inklusive Batteriespeicher zur Stromversorgung von Klimaanlagen erörtert.

Karl Schulz, Mitglied der SPD-Fraktion, erläuterte den Antrag und betonte, dass viele Gebäude, einschließlich Schulen und Kindergärten, nicht für die Hitzewellen ausgelegt seien. Die Integration von Photovoltaikanlagen zur Stromversorgung von Klimaanlagen sei deshalb eine sinnvolle Maßnahme. Zudem wies er darauf hin, dass kürzlich eine energetische Begutachtung aller Gemeindegebäude durchgeführt und dem Gemeinderat vorgestellt wurde.

Bürgermeister Stefan Lederwascher bestätigte, dass der Gutachter keine bedeutenden Mängel an den betreffenden Gebäuden festgestellt habe. Eine Recherche der Gemeinde ergab, dass in den letzten Jahren durchschnittlich etwa 11,5 heiße Tage mit Temperaturen von 30 Grad oder mehr verzeichnet wurden. Lederwascher merkte jedoch an, dass es nicht klar sei, ob jeder dieser Tage auf einen Schultag gefallen sei. Er stellte die Frage, ob die Anschaffung und der Betrieb von Klimaanlagen angesichts dieser begrenzten Anzahl von heißen Tagen gerechtfertigt seien.

Zudem hätten Klimageräte einen hohen Wartungsbedarf, und es bestehe die Gefahr der Verkeimung, wenn sie nicht permanent betrieben würden. Auch werde der Einsatz von Klimaanlagen kontrovers diskutiert. Die angefragte Schulleitung äußerte ebenfalls Zweifel hinsichtlich des Nutzens einer Klimaanlage für die wenigen heißen Tage im Jahr.

Der Energieberater hatte festgestellt, dass die Installation von Photovoltaikanlagen an der Grundschule und dem Kindergarten in Flintsbach nicht sinnvoll sei. Eine solche Maßnahme wurde als wenig effektiv erachtet. Auch die Möglichkeit der Eigenverbrauchsnutzung des erzeugten Solarstroms wurde von Lederwascher infrage gestellt, da während schulfreier Zeiten keine Energie benötigt wird. Der Einsatz eines Batteriespeichers sei deshalb ebenfalls wenig sinnvoll. Des Weiteren wies Lederwascher darauf hin, dass in der Region bereits ein Überangebot an Solarstrom besteht. Nach Auskunft der regionalen Stromanbieter ist das Angebot an Solarstrom recht groß. Derzeit vergüten die Anbieter eine Kilowattstunde mit durchschnittlich sieben Cent. Diese Einschätzungen werfen weitere Bedenken hinsichtlich der Rentabilität einer solchen Investition auf.

Nach den Ausführungen des Bürgermeisters stellte Karl Schulz (SPD) die Frage: „Dann brauchen Kindergarten und Schule keine Klimaanlage, weil sie so gut gedämmt sind?“ Der Bürgermeister verwies auf seine Ausführungen.

Peter Bartl (SPD), selbst Lüftungsbauer, erläuterte kurz die Unterschiede zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen. Er wies darauf hin, dass eine zentrale Klimaanlage kontinuierlich laufen und regelmäßig gewartet werden müsse, um einer potenziellen Verkeimung vorzubeugen. Hinsichtlich dezentraler Klimaanlagen, die für einzelne Räume eingesetzt werden, äußerte Bartl, dass er keine definitive Aussage darüber treffen könne, ob deren Installation notwendig sei: „Ob es in der nächsten Zeit noch wärmer wird, wissen wir heute auch nicht.“

Bernhard Pichler (CSU) wies darauf hin, dass an heißen Tagen bisher regelmäßiges Lüften und das Verdunkeln der Räume als bewährte Mittel angewendet wurden, um diese Tage zu überbrücken. Marlene Sanftl (CSU), die in beiden Gebäuden bereits tätig war, warnte vor Erkältungskrankheiten, die durch eine Klimaanlage begünstigt werden könnten und sicherlich bei den Eltern auf Ablehnung stoßen würden. Sie sah daher keine Notwendigkeit für die Installation einer Klimaanlage.

Angesichts der fehlenden Argumente für die Installation einer Klimaanlage fragte Hans Stocker (Parteifreie Flintsbach-Fischbach) die antragstellende SPD-Fraktion nach ihren Beweggründen für den Antrag und ob Schule bzw. Kindergarten zuvor konsultiert wurden. Karl Schulz (SPD) bestätigte, dass zuvor keine Gespräche mit den Betroffenen geführt wurden. Letztendlich wurde der Antrag vom Gemeinderat mit 14 zu einer Stimme abgelehnt.stv

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