Aschau – Der CSU-Ortsverband Aschau-Sachrang hielt im Cafè Pauli seine Jahreshauptversammlung ab. Als prominente Redner waren Landrat Otto Lederer und Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer Dehoga, geladen.
Doch zunächst stellte Vorsitzender Sven Hermann die Aktivitäten des derzeit 72 Mitglieder starken Ortsverbandes – davon drei Gemeinderäte – vor. Auch stellte er die Frage, ob die Zukunft für Aschau angesichts der gestiegenen Schuldenlast jedes einzelnes Bürgers von 862 Euro (2023) auf 2131 Euro (2024) so rosig werde. Er forderte mehr eigene Konzepte und eine bessere Vernetzung der einzelnen Bereiche Gemeinde, Landkreis, Landtag und Bundestag.
Landrat Lederer griff in seiner Rede das Stichwort Kreisumlage und Romed-Kliniken mit über 1000 Betten auf. Man wolle kein Geschäft machen, Ziel sei die bestmögliche Versorgung. Sinkende Fallpauschalen seien eben nicht auskömmlich, dazu der Wegfall staatlicher Hilfen seit Corona und nun auch noch die neue Klinikreform, „eine reine Strukturreform“, die keinerlei finanzielle Besserstellung bringe.
Lederer bezeichnete in seiner Rede zum Thema Tourismus die Kampenwandbahn als wichtigen Faktor und betonte den Stellenwert der Ausbildung Kinderpflege vor Ort beim Thema mangelndes Fachpersonal in Kindergärten.
Die Nachfragen aus den Reihen des Publikums betrafen zum größten Teil das Thema Kliniken und Kreisumlage. Laut Lederer wird die Kreisumlage laut mittelfristiger Finanzplanung bereits 2025 auf 51,5 Prozent steigen und dann bis 2027 auf diesem Niveau verharren. Den Ausgleich des Klinikdefizits, zu dem der Landkreis 13,1 Millionen Euro – die andere Hälfte trägt die Stadt Rosenheim – beitragen muss, nannte er eine der „großen Herausforderungen“ in der Zukunft. Man habe bei den Investitionen priorisiert und „wenn möglich geschoben“ und freiwillige Leistungen „wo möglich“ reduziert: „Wir bemühen uns wirklich.“
Dr. Thomas Geppert ging in seiner Impulsrede auf das Gastgewerbe ein. Er warnte vor einem Wirtshaussterben und dass besonders im Gastgewerbe Fachkräfte fehlten. Abhilfe schaffen könnte man beispielsweise durch mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten oder durch Änderungen bei der Einkommenssteuer bei Überstunden. elk