Pächterwechsel im Simsseer Biergarten

von Redaktion

Gemeinde schließt direkt mit Wirt ab – Simsseer Braumanufaktur nicht mehr dabei

Stephanskirchen – „Der Simsseer Biergarten bleibt geschlossen”, verkündete die Simsseer Braumanufaktur über die sozialen Medien und sorgte damit für Aufregung. Viele Gäste des beliebtes Biergartens waren besorgt, dass die Feierabendhalbe mit Blick über den Simssee im Sommer 2024 ausfallen muss. Doch so schlimm, wie es manche Gäste vermuten, ist es nicht. Das bestätigt auf OVB-Anfrage die Stephanskirchener Gemeindeverwaltung, die das Grundstück in Baierbach verpachtet.

Simsseer Biergarten
öffnet wieder

Denn der Biergarten wird laut Bürgermeister Karl Mair nicht schließen. Allerdings werde sich das Pachtverhältnis ändern. Anstatt wie bisher an die Simsseer Braumanufaktur beziehungsweise die Simsseer Gastro- und Veranstaltungs- UG wird nun direkt an den Betreiber Jonathan Beblo verpachtet. Der Wirt war in den vergangenen beiden Jahren lediglich Unterpächter. „Aus Sicht der Gemeinde ist die direkte Verpachtung an den Wirt einfach der unkomplizierte Weg”, sagt Mair. Da es Beblo sei, der beim Biergarten die Verantwortung trägt, stets vor Ort präsent ist und abends zusperrt, sei er ein zuverlässiger Ansprechpartner.

„Schon im November 2023 habe ich der Simsseer Gastro- und Veranstaltungs- UG nach dem Auslaufen des bisherigen Vertrags mitgeteilt, dass wir künftig an Herrn Beblo direkt vermieten”, erklärt der Bürgermeister. Der Biergarten bleibe aber bestehen und wird von dem Team der vergangenen beiden Jahre geführt.

„Für die Gäste wird sich nicht viel ändern”, versichert auch Beblo. Ab dem 1. Juni möchte der Wirt den Simsseer Biergarten wieder öffnen und von Dienstag bis Sonntag betreiben. Unter der Woche steht den Gästen ab 14 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr das gewohnte Speisenangebot zur Verfügung. „Nur bei den Getränken wird sich ein bisschen etwas ändern“, sagt der neue Pächter. 

Laut Bürgermeister Mair habe man versucht, mit der Stephanskirchener Brauerei einen Bierliefervertrag zu vereinbaren. „Ich bedaure, dass leider – nachdem wir uns fast einig waren – Ende April kein Vertragsabschluss zustande kam”, meint der Rathauschef. Zumal die Simsseer Braumanufaktur den Biergarten 2020 zu neuem Leben erweckt hat. 

Markus Milkreiter, Gesellschafter der Simsseer Gastro- und Veranstaltungs-UG, ist „sehr traurig”, dass keine Einigung mit der Gemeinde erzielt werden konnte. „Damals hat sich niemand für die heruntergekommene Ruine interessiert“, betont der bisherige Pächter mit Blick auf das ehemalige Gasthaus Liebl. Nur mit viel Einsatz, Herzblut und ehrenamtlichen Helfern habe die Brauerei daraus wieder einen Ort gemacht, an den die Leute gerne gegangen sind.

„Bittere
Erfahrung“

„Wir sind sehr stolz, was wir dort geschaffen haben”, sagt Milkreiter, der nun trotz der „bitteren Erfahrung“ nach vorne schauen möchte. Demnach werden die ein oder anderen Veranstaltungen direkt am Brauerei-Gelände geplant. Bei dem von der Gemeinde erhofften Bierliefervertrag seien die Vorstellungen jedoch auseinandergegangen. 

Das Bierangebot wird daher für die kommende Saison größtenteils von der Flötzinger Brauerei kommen. „Ich möchte allerdings verschiedene Biersorten, auch von der Simsseer Braumanufaktur, anbieten”, kündigt Beblo an. Die Biergartensaison in Baierbach sollte somit auch im Jahr 2024 gesichert sein.   

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