Raubling – Ruckelnde Videos, ein sich ewig in die Länge ziehender Ladebalken oder gleich ein komplett schwarzer Bildschirm: Mit diesen Erfahrungen müssen sich Thomas und Sylvia Seiler aus Raubling seit mehr als zehn Wochen herumschlagen. Immer wieder bricht bei der Familie die Verbindung zu Internet und Fernsehen ab. Eine „Totalstörung“, die den Zugang häufig über Stunden, teilweise sogar tagelang, lahmlegt.
Totalstörung über
mehrere Tage hinweg
„Das wird mit der Zeit sehr nervig und belastend“, sagt Sylvia Seiler resigniert. Sie gibt nebenberuflich Online-Kurse an der Volkshochschule. Dafür braucht sie eine stabile Verbindung. Ihre beiden Kinder sind zudem schulpflichtig. Kein Zugriff auf die Schulplattform „Mebis“ sei, gerade in der Phase der Abiturvorbereitung, mehr als unangenehm.
„Es kümmert sich einfach keiner darum“, sagt Thomas Seiler, der sich bereits mehrfach an den Netzanbieter Vodafone gewandt hat. In den gut zwei Monaten kam nur einmal ein Techniker, der das Problem nicht lösen konnte. „Der Fehler liegt außerhalb“, sei das Einzige gewesen, was der Mitarbeiter den Seilers mitteilte. „Nach einer so langen Zeit keine Auskunft zu bekommen, ist schon langsam peinlich“, meint Thomas Seiler. Zumal die Familien nicht die Einzigen seien, die Probleme mit dem Kabelnetz haben. Auch einige Nachbarn rund um den Brandlweg im Ortsteil Reischenhart hätten immer wieder einen Internetausfall.
Das Ganze ging soweit, dass die Familie zu Freunden und Bekannten ausweichen musste, um kurzfristig einen Internetzugang zu haben. Ein erheblicher Mehraufwand, den die Raublinger gerne ersetzt haben würden. „Wir fordern eine Erstattung der Kosten für den Ausfallzeitraum sowie eine Kompensation für die Unannehmlichkeiten“, so Sylvia Seiler.
Dass es seit dem 13. März immer wieder zu Störungen kommt, bestätigt der Anbieter auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen. „Bei bis zu 26 Kunden sind Kabel TV, Internet und Festnetz-Telefonie nicht immer in der gewohnten Qualität verfügbar“, sagt Volker Petendorf, Konzernsprecher von Vodafone Deutschland. Ursache sei ein Anbindungsfehler am unterirdischen Kabelstrang. „Konkret arbeitet der örtliche Verstärkerpunkt, über den diese 26 Haushalte an unser Netz angebunden sind, nicht immer zuverlässig“, erklärt Petendorf. Zwar arbeite Vodafone seit Bekanntwerden intensiv an der Behebung, habe die fragliche Stelle ermittelt und ein Bauteil ausgetauscht. „Dies brachte jedoch keine nachhaltige Stabilität ins Netz“, meint der Konzernsprecher. Nun wird daher der komplette Verstärkerpunkt ausgetauscht. Die finalen Tiefbauarbeiten sollen noch diese Woche abgeschlossen sein.
Bitte um
Geduld
Bis dahin bittet Petendorf die 26 betroffenen Kunden noch um etwas Geduld und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten. Ob und inwieweit die Kunden ihren Schaden ersetzt bekommen, dazu gab der Netzanbieter keine Auskunft.
Familie Seiler fasst die Aussagen des Anbieters positiv auf. „Das Wichtigste wäre, wenn das Internet endlich wieder funktioniert“, sagt Sylvia Seiler erleichtert. Inwieweit die Kosten wieder zurückerstattet werden, wird das Ehepaar ebenso wie die anderen 25 Betroffenen im nächsten Schritt klären müssen.