Zum Bericht „Pächterwechsel im Simsseer Biergarten“ (Lokalteil):
Auf Fassungslosigkeit und Enttäuschung treffe ich am Simssee, wenn das Thema auf den Pächterwechsel im Simsseer Biergarten kommt. Es sei „der unkompliziertere Weg“, an den Wirt selbst zu verpachten, rechtfertigt Bürgermeister Karl Mair seine Entscheidung. Statt als erklärter Bewahrer der Heimat und Tradition die Hand schützend über die gemeindeansässige Brauerei zu halten, ebnet er den Weg für den Bierliefervertrag für eine Rosenheimer Brauerei. Das Thema kocht hoch – wie immer, wenn Undankbarkeit und Unsolidarität empfunden werden. Weit mehr als 200 Menschen haben sich bereits durch ihre Unterschrift für eine Petition im Internet mit unserer Simsseer Brauerei solidarisch gezeigt. Sie möchten durch ihre Forderung nach einer Verlängerung des Pachtvertrages mit der Simsseer Braumanufaktur verhindern, dass unsere heimische Attraktion mit den besonderen Bieren einem Rosenheimer Bierlieferanten weichen muss.
Wie kann das sein, dass die Gemeinde die im eigenen Gebiet ansässige Brauerei ausbremst, zumal es ausschließlich den Geschäftsführern dieser, deren Vision, Herzblut und ehrenamtlichen Helfern zu verdanken ist, dass aus dem über Jahrzehnte geschlossenen Gasthaus Liebl, das die Gemeinde verfallen ließ, dieser wunderschöne Biergarten geworden ist, auf den wir Stephanskirchner so stolz sind? Diese Idee stehlen, die Pionierarbeit der Simsseer Braumanufaktur ausnutzen und dann die Zusammenarbeit aufkündigen, weil’s „unkomplizierter“ ist: Darauf kann meiner Meinung nach Herr Mair nicht stolz sein.
Bettina Seifert
Stephanskirchen